Geldanlage

US-Konzerne ziehen beim Umweltschutz nach

Nach Jahren der Inaktivität erkennen jetzt offenbar auch US-Konzerne, dass sie es sich nicht leisten können, bei der Entwicklung klimafreundlicher Technologien hinter die internationale Konkurrenz zurückzufallen. Das hat eine aktuelle Studie der US-Organisation Ceres , in der sich Umweltschützer und institutionelle Investoren zusammen getan haben, ergeben.

03.04.2006

"Immer mehr US-Unternehmen realisieren, dass die Klimaveränderung ein ungeheurer Geschäftsaspekt ist, den sie umgehend managen müssen", erklärt Ceres-Präsidentin Mindy S. Lubber. Vor allem der Druck der Investoren, sinkende Grenzwerte beim Treibhausgasausstoß und die zunehmende Nachfrage nach klimafreundlichen Technologien zwängen die US-Firmen zum Handeln, so Lubber.

Als positive Beispiele stechen in der Untersuchung aber vor allem in den USA tätige ausländische Konzerne wie BP oder Toyota hervor. Allerdings hat die Studie auch bei US-Firmen, allen voran General Electric und DuPont, insgesamt eine ermutigende Entwicklung im Umweltbereich ausgemacht. Im Gegensatz zu den Ergebnissen einer ähnlichen Untersuchung aus dem Jahr 2003 hätten sich führende Unternehmen in vielen Schlüsselbranchen nun des Problems auf höchstem Niveau angenommen, heißt es in der Ceres-Studie optimistisch.

Während in den USA, die ja das Kyoto-Protokoll nicht unterschrieben haben, in punkto Umweltschutz die Investoren Druck machen, kommt in Europa der Druck vorrangig durch den Gesetzgeber. Generell sind zwar auch hier Unternehmen, die primär auf fossile Energieträger wie Kohle setzen, bei Anlegern und Investoren "nicht gerade im Vorteil", wie Erste-Bank-Analyst Christoph Schultes gegenüber pressetext meint. Das habe aber vorrangig mit den hohen Energiepreisen zu tun. So rücken etwa Atom- und Wasserkraft ins Anlegerinteresse. "Für die Unterstützung sauberer Energiequellen sind die Investoren zu hart", schätzt Schultes. Zwar gäbe es diverse Fonds für erneuerbare Energien, die auch begehrt, aber im Vergleich noch unterentwickelt seien.

Trotzdem zeigt der Blick auf Aktienkurse und Investments im Bereich alternative Energien ein steigendes Interesse der Finanzwelt an Umweltthemen. In den Blickpunkt von Investoren und Börsianern sind in den vergangenen Monaten insbesondere Spezialisten für alternative Energietechnologien wie Solarzellenhersteller gerückt. Allein 2005 haben die Unternehmen im Bereich "Erneuerbare Energien" 917 Mio. Dollar an Risikokapital anziehen können. An den Börsen haben die Solarunternehmen in den vergangenen Monaten ein wahres Kursfeuerwerk ausgelöst. Die Papiere von Branchenvertretern wie Solarworld oder Solon haben etwa in den vergangenen Monaten teils mehr als 100 Prozent zugelegt.
Quelle: pte
 
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