Geldanlage

Fünf Jahre Nachhaltigkeitsindex GCX

Der Nachhaltigkeitsindex Global Challenges Index (GCX) feiert einen erfolgreichen fünften Geburtstag. Seit seiner Auflegung vor genau fünf Jahren hat der GCX sich deutlich besser entwickelt als die Leitindizes. Bis heute hat er eine Wertsteigerung von 1,60 Prozent erzielt und damit besser als der DAX (-8,30 Prozent) und der EuroStoxx (-32,74 Prozent) abgeschnitten. Im Vergleich mit den großen Leitindizes konnte nur der MSCI World (3,56 Prozent) eine leicht höhere Wertsteigerung über die letzten fünf Jahre erzielen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Börse Hannover hervor.

04.09.2012

Dr. Sandra Lüth, Mitglied des Vorstandes der BÖAG Börsen AG. Foto: BÖAG Börsen AG
Dr. Sandra Lüth, Mitglied des Vorstandes der BÖAG Börsen AG. Foto: BÖAG Börsen AG
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat den GCX damit wesentlich weniger beeinträchtigt als die etablierten Aktienindizes. Auch auf Jahressicht hat der GCX hinsichtlich der Performance den DAX (16,91 Prozent) und den EuroStoxx (7,14 Prozent) geschlagen: Seit Januar stieg der Wert des GCX um 19,30 Prozent und liegt damit sogar auch vor dem MSCI World (14,10 Prozent). Die Börse Hannover hat den Nachhaltigkeitsindex GCX in Zusammenarbeit mit der Ratingagentur oekom research im September 2007 aufgelegt. Der Index umfasst insgesamt 50 Titel weltweit tätiger Konzerne sowie kleiner und mittelständischer Unternehmen. Allen Titeln gemein ist, dass sie mit ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot eine nachhaltige Entwicklung fördern und sich so zugleich Chancen für ihre künftige Geschäftsentwicklung erschließen. "Das einzigartige Modell des GCX hat sich überaus bewährt", sagt Dr. Sandra Lüth, Geschäftsführerin der Börse Hannover. "Zum fünften Geburtstag des Index zeigt sich deutlich, dass Rendite und Nachhaltigkeit einander nicht ausschließen."

"Gerade in unsicheren Zeiten bieten die im GCX vertretenen Unternehmen ein langfristig solides, energie- und ressourceneffizientes Geschäftsmodell, was der Umwelt und den Arbeitnehmern ebenso zugutekommt wie den Investoren", erklärt Dr. Hermann Falk, stellvertretender Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen. Dass Nachhaltigkeitsaspekte und gute Performance miteinander vereinbar sind, erkennen immer mehr Anleger: Für institutionelle Investoren gewinnt der GCX zunehmend an Bedeutung. Aktuell sind über 100 Millionen Euro in Fonds investiert, die den Index abbilden. "Die langfristig gute Performance zieht viele institutionelle Investoren an", sagt Lüth. Seit Frühjahr des Jahres haben auch kleinere Institutionelle sowie vermögende Privatanleger die Möglichkeit, an der Wertentwicklung des Index teilzuhaben: Die Investition in den NORD/LB AM Global Challenges Index-Fonds (ISIN: DE000A0LGNP3) ist seither ab 50.000 Euro möglich. In Österreich gibt es auch einen eigens für Privatanleger aufgelegten Fonds, den Superior 6 - Global Challenges (ISIN: AT0000A0AA60) des Bankhauses Schelhammer & Schattera.

Eine weitere Besonderheit des GCX ist, dass er nicht auf einem finanzmathematischen Konzept beruht, sondern eine Einzeltitelauswahl auf Basis der Nachhaltigkeitskriterien stattfindet, die aus den sieben globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts abgeleitet wurden. "Wer in nachhaltige Firmenwerte investiert, baut seine Kapitalanlage auf festen Grund, ermutigt Unternehmensleitungen zu nachhaltigem Wirtschaften und leistet zudem einen Beitrag für eine gerechtere Welt und zum Erhalt der Schöpfung", so Dr. Rolf Krämer, Vizepräsident der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Ein regelmäßiger Austausch zur Zusammensetzung des GCX erfolgt mit einem unabhängigen Beirat, dem Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche, der Deutschen Unesco-Kommission, der International Labour Organization (ILO), des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des WWF angehören. "Die Aufnahme von Unternehmen in den GCX erfolgt rein auf Basis der nachhaltigen Kriterien. Lediglich eine Mindestmarktkapitalisierung von 100 Mio. Euro pro Unternehmen ist notwendig", sagt Lüth. "Dieses Konzept stellt einen neuen Aspekt der Risikostreuung dar, da gerade nicht auf die typischen Finanzkennzahlen geschaut wird."
Quelle: UD / na
 
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