Das Geschäftsmodell der Indexfonds
Seit geraumer Zeit stehen Indexfonds aufgrund ihrer Terminmarktgeschäfte mit Agrarrohstoffen im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit und Kritik. In den Medien kursieren zahlreiche Falschinformationen darüber, dass Indexfonds die Agrarrohstoffpreise haben ansteigen lassen und somit für den Hunger auf der Welt verantwortlich sind. Einige zivilgesellschaftliche Organisationen titulieren Indexfonds sogar als „Hungermacher“ oder „Spekulanten des Todes“ und verlangen, die Terminmarktgeschäfte der Indexfonds streng zu limitieren oder sogar ganz zu verbieten. Mit der Absicht diese Irreführung in der öffentlichen Diskussion aufzuklären, haben Wissenschaftler des IAMO und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vor kurzem ein Diskussionspapier zum Thema verfasst.
14.03.2013
„Würde man entsprechend den Forderungen einiger Organisationen die Geschäftstätigkeit von Indexfonds in Form von strengen Positionslimits oder Preislimits regulatorisch einschränken, ist zu erwarten, dass die Terminmärkte nicht besser, sondern schlechter funktionieren. Daher ist es im derzeitigen Regulierungsprozess wichtig, unnötige Über- und Fehlregulierungen zu vermeiden und die Markttransparenz zu fördern“, so der IAMO-Direktor Thomas Glauben.
Das aktuelle Diskussionspapier „Betreiben Indexfonds Agrarspekulation? Erläuterungen zum Geschäftsmodell und zum weiteren Forschungsbedarf“ beschreibt umfassend, welche Funktionen Indexfonds auf Terminmärkten erfüllen, welcher bisherige Erkenntnisstand in der empirischen Forschung besteht und welche ordnungspolitischen Schlussfolgerungen sich daraus ableiten lassen.