Geldanlage

Nachhaltige Geldanlagen wachsen weiterhin

Anleger legen zunehmend Wert darauf, bei ihren Investments neben finanziellen Kriterien auch soziale, ökologische und ethische Aspekte zu berücksichtigen. Diesen Trend belegen Zahlen aus dem neuesten Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen, den das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Demnach ist der nachhaltige Anlagemarkt in Deutschland innerhalb eines Jahres um 16 Prozent gewachsen. Das Volumen Nachhaltiger Geldanlagen summierte sich zum Ende des Jahres 2012 auf 73,3 Milliarden Euro.

21.05.2013

Ethische Geldanlagen trotzen der Krise. Bild: Marion Lenzen
Ethische Geldanlagen trotzen der Krise. Bild: Marion Lenzen
„Das starke Marktwachstum bestätigt erneut das Erfolgsmodell Nachhaltige Geldanlagen“, resümiert der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber mit Blick auf die Marktdaten. „Die Idee, finanzielle Ziele im Einklang mit eigenen ethischen Vorstellungen sowie sozialen und ökologischen Zielen zu erreichen, überzeugt immer mehr private und institutionelle Investoren. Dieser Aufwärtstrend ist in dem Jahr des 300-jährigen Jubiläums des Nachhaltigkeitskonzepts ganz besonders erfreulich“, ergänzt der Experte für Nachhaltige Geldanlagen.

Eine große Bedeutung am nachhaltigen Anlagemarkt in Deutschland haben die Kunden- und Eigenanlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus. Ihr Volumen summierte sich 2012 auf 47,2 Milliarden Euro, während Mandate 15,8 Milliarden Euro und Investmentfonds 10,2 Milliarden Euro auf sich vereinten. Der Trend zu einem größeren Marktanteil der institutionellen Investoren bestätigte sich auch in Deutschland. 77 Prozent der Investments in nachhaltige Mandate und Investmentfonds stammen von institutionellen Investoren. Vor allem das Engagement von Stiftungen hat deutlich zugenommen.

Ein weiterer Trend in Deutschland ist die Anwendung von einem oder zwei Ausschlusskriterien auf das gesamte Vermögen oder Teile des Vermögens eines Assetmanagers. „Auf diese Weise werden für 806,2 Milliarden Euro Investitionen in Streumunition und Antipersonenminen ausgeschlossen“, erklärt FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. „Diese Summe liegt um 200 Milliarden Euro über dem Wert des Vorjahres, was zeigt, dass die Finanzbranche verstärkt aktiv gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Jedoch muss betont werden, dass bei der Berücksichtigung von lediglich einem oder zwei Ausschlusskriterien noch nicht von Nachhaltigen Geldanlagen gesprochen werden kann.“

Bei den nachhaltigen Anlagestrategien hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig verändert. Noch immer ist die Anwendung von Ausschlusskriterien wie Waffen, Atomkraft oder Tabak die beliebteste nachhaltige Anlagestrategie. Auf den Rängen danach folgen der Ansatz Best-in-Class, bei dem in die jeweils nachhaltigsten Unternehmen investiert wird, und die Integration von sozialen und ökologischen Aspekten in die traditionelle Finanzanalyse.

Das FNG legt mit dem Marktbericht seit 2005 umfassendes Datenmaterial zu den nachhaltigen Anlagemärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. Die Daten für diese Studie hat das FNG erhoben und die Methodik ist mit der des Europäischen Dachverbandes Eurosif (European Sustainable Investment Forum) abgestimmt. Folgende Sponsoren und Unterstützer haben die Studie ermöglicht: die GLS Bank, die Bank Vontobel, ForestFinance, die Swisscanto Asset Management AG, Union Investment, Absolut Research, Ethos und die Inrate AG.
Quelle: UD / pm
 
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