Freizeit

Nachhaltige Urlaubsplanung beginnt direkt vor der Haustür

Statt stressiger Autofahrt mit Stau und Umweltverschmutzung lieber eine entspannte und nachhaltige – intermodale – Anreise. Denn intermodaler Urlaub steht für den fließenden Übergang von verschiedenen Mobilitätsangeboten: Bahn, Bus, e-Fahrzeug, öffentlicher Nahverkehr – von der Haustür bis zu Ausflügen am Urlaubsort. Das Projekt „e-GAP intermodal“ der Modellkommune für Elektromobilität Garmisch-Partenkirchen zeigt, dass Ferien ohne eigenes Auto funktionieren. Davon profitieren die Umwelt, die Gäste und auch die Urlaubsregionen.

09.09.2015

Nachhaltige Urlaubsplanung beginnt direkt vor der Haustür zoom
An fünf Stationen stehen in der Marktgemeinde e-Flinkster zur Verfügung.

Reisen und dabei die Natur erleben statt sie zu belasten – sanfter, also nachhaltiger Tourismus erlebt eine immer größere Nachfrage. Der umweltbewusste Urlaub beginnt bereits bei der Anreise mit der Bahn und wird zum nachhaltigen sowie komfortablen Erlebnis. Dieses Angebot wird jedoch nur genutzt, wenn die Gäste auch in der Ferienregion vor Ort mobil sein können – mit möglichst klimaschonenden Verkehrsmitteln. In der Modellkommune für Elektromobilität Garmisch-Partenkirchen wird die Zukunftsfähigkeit vom Urlaub ohne Privat-PKW demonstriert. Ziel der Modellkommune ist, die elektromobile Alltagstauglichkeit zu untersuchen und zu fördern. Das Ergebnis: Intermodaler Urlaub, also das Zusammenspiel verschiedenster Mobilitätsangebote, funktioniert und hat viele Profiteure.

Intermodale Angebote sind erfolgreich

Entspannte Urlaubsanreise mit der Bahn, bequeme Fahrt zum Hotel im reservierten e-Flinkster, Ausflüge in die nähere Umgebung mit öffentlichem Personennahverkehr, gemietetem Elektroauto oder Pedelec – im Projekt „e-GAP intermodal“ der Modellkommune Elektromobilität zeigt sich wie unterschiedliche Mobiltätsangebote im Urlaub nicht nur gefragt sind, sondern auch genutzt werden.

Die verschiedenen Bausteine wirken dabei zusammen und machen das Gesamtkonzept erfolgreich: „Wer sich vor Ort effizient, ökologisch, entspannt und flexibel bewegen kann, wird eher dem eigenen Auto einen Urlaub gönnen und die Bahn zur Anreise nutzen“, so Dr. Christoph Ebert, Koordinator der Modellkommune.

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Elektromobiler Urlaub

Im intermodalen Gesamtkonzept spielt Elektromobilität eine entscheidende Rolle. In der Modellkommune Garmisch-Partenkirchen wurden elektromobile Angebote wie Vermietung und Carsharing für die Urlaubs- sowie Freizeitmobilität in der Tourismusregion erprobt und entwickelt: An fünf Stationen stehen in der Marktgemeinde e-Flinkster zur Verfügung. Für einen Großteil der befragten Nutzer wurde die Anreise nach Garmisch-Partenkirchen mit der Bahn durch die Einführung dieser Carsharing-Angebote deutlich attraktiver. „Insbesondere junge, technikaffine Menschen nutzen die Gelegenheit, um Elekromobilität einmal selbst zu erleben und sind begeistert“, erläutert Dr. Ebert. Darüber hinaus wertet das saubere und naturverträgliche Image der elektromobilen Angebote die Tourismusdestination auf.

Umweltverträgliches Mobilitätskonzept für Urlaubsregionen

Die Vorteile des intermodalen Urlaubs liegen für Dr. Christoph Ebert auf der Hand: Nicht nur die Umwelt wird durch weniger Autoverkehr und -lärm entlastet, auch für Anwohner und Urlauber wird die Lebensqualität in der Kommune verbessert. Eine gut ausgebaute, vernetzte Mobilität ist für Urlaubsregionen eine wichtige Möglichkeit, Reisenden zusätzliche Anreize zu schaffen und sich so von anderen Tourismusdestinationen zu differenzieren. „Insbesondere für Urlaubsregionen, die sich im Bereich Nachhaltigkeit positionieren möchten, ist heutzutage ein derartiges Mobilitätskonzept ein integraler Bestandteil“, sagt Dr. Ebert. Urlaubsregionen empfiehlt er zudem die Einführung einer Mobilitäts- oder Gästekarte, da sie den Zugang zu öffentlichen und privatwirtschaftlichen Angeboten im Urlaub besonders attraktiv macht.

Nachhaltige und alltagstaugliche Mobilität in der Modellkommune e-GAP

Das zentrale Ziel des Forschungsprojektes „Modellkommune Elektromobilität“ ist ein ganzheitliches Mobilitätskonzept, mit dem geprüft werden soll, ob die innovativen Technologien auch tatsächlich im Alltag eingesetzt werden können. Gerade Ökosysteme wie der Alpenraum brauchen für die Zukunft besonders umweltfreundliche Verkehrskonzepte, die ökologische Ansprüche erfüllen und den Menschen gleichzeitig Mobilität gewähren. Betreut wird e-GAP vom Kompetenzzentrum Elektromobilität, welches am Kompetenzzentrum Sport Gesundheit Technologie angesiedelt ist. Das Kompetenzzentrum koordiniert im Auftrag der Marktgemeinde die Modellkommune E-Mobilität Garmisch-Partenkirchen.

Seit 2012 ist der Ort eine von drei Modellkommunen für Elektromobilität in Bayern. Industrie- und Forschungseinrichtungen arbeiten dort in acht verschiedenen Projekten eng zusammen, um die einzelnen Bausteine eines elektromobilen Konzepts zu erforschen. Lage und Struktur der Marktgemeinde bieten gute Voraussetzungen, um innovative Mobilitätsansätze in Verbindung mit dem Einsatz regenerativer Energien im ländlichen Raum zu entwickeln.

Quelle: UD/pm
 

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