Nach Ostern: Tipps zum sinnvollen Umgang mit Eierschätzen
Ostereier über? Die Verbraucherzentrale Bremen teilt hilfreiche Lagerungs- und Verwertungstipps, die nicht nur die Haltbarkeit steigern, sondern auch Ideen für schmackhafte Gerichte liefern. Entdecken Sie kreative Lösungen, um Lebensmittelverschwendung vorzubeugen und das Beste aus Ihren Osterei-Überbleibseln zu machen.
29.03.2024
Die Osterzeit naht und mit ihr der farbenfrohe Brauch des Eierbemalens. Die kunstvoll verzierten Eier landen als Dekoration in den Büschen, als Schätze bei der Suche oder als Festschmaus auf dem Tisch. Aber wie geht man mit den verbleibenden Eiern um? Um unnötigen Abfall zu verhindern, bietet die Verbraucherzentrale Bremen wertvolle Ratschläge an, wie man Ostereier optimal aufbewahrt und sie auf innovative Weise wieder in die Küche einbindet.
Bunte Eier im Handel
Bei verzehrfertigen gefärbten Eiern im Karton oder Kunststoffbehältern ist es erforderlich, das Verfallsdatum, die Anzahl der enthaltenen Eier sowie den Namen und die Adresse des Produzenten anzugeben. Zudem müssen die in der Färbung verwendeten Farbstoffe auf der Verpackung vermerkt sein. Für Eier, die unverpackt, etwa auf Marktständen oder im stationären Handel angeboten werden, genügt ein neben den Eiern platziertes Schild mit der Aufschrift „mit Farbstoff“ als Kennzeichnung. Das Anbringen eines Mindesthaltbarkeitsdatums ist in solchen Fällen nicht notwendig. „Gefärbte Eier im Handel ohne Nennung des Mindesthaltbarkeitsdatums sind nur für den alsbaldigen Verzehr geeignet“, erklärt Katja Quantius, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Bremen.
Wer sicherstellen möchte, dass die Ostereier aus tierfreundlicher Haltung stammen, sollte vorzugsweise zum Selbstfärben greifen, da Angaben zur Aufzuchtbedingungen der Hennen bei gefärbten Eiern nicht verpflichtend sind. Allerdings werden solche Informationen zur Haltungsform vermehrt freiwillig auf den Packungen vermerkt. Es empfiehlt sich daher, ein Auge auf mögliche zusätzliche Angaben dieser Art auf der Verpackung zu werfen.
Richtige Lagerung
Um die Frische von Eiern zu bewahren, ist es ratsam, sie im Kühlschrank zu lagern. Üblicherweise beträgt das Mindesthaltbarkeitsdatum von Eiern 28 Tage, sie können jedoch oft auch über dieses Datum hinaus verwendet werden, sofern sie gründlich erhitzt werden. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum muss auf der Verpackung der Eier angegeben sein“, erklärt Katja Quantius. „Nur selten findet es sich neben dem Eiercode auch direkt auf der Eierschale“, ergänzt die Expertin.
Der auf der Eierschale aufgedruckte Nummern- und Buchstabencode, wie beispielsweise 0-DE-0500081, gibt Aufschluss über die Herkunft der Eier.
- Die erste Nummer des Eiercodes kennzeichnet das Haltungssystem: „0“ zeigt ökologischen Landbau an, „1“ ist ein Indikator für Eier aus Freilandhaltung, mit „2“ sind Eier aus Bodenhaltung gemeint und „3“ verweist darauf, dass die Eier aus Käfighaltung stammen.
- Im Anschluss an die Haltungsform enthüllt ein Kürzel aus Buchstaben das Herkunftsland der Eier – so repräsentiert „DE“ Deutschland und „NL“ steht für die Niederlande.
- Der letzte Teil des Eiercodes, eine siebenstellige Zahlenfolge auf Eiern aus Deutschland, erlaubt es, den Weg des Eis vom Verkaufsort bis hin zum Erzeugerbetrieb nachzuvollziehen. In dieser Sequenz werden sowohl das Bundesland als auch die spezielle Betriebs- und die Stallnummer offenbart. Beispielsweise deutet die Ziffernfolge „04“ auf das Bundesland Bremen hin.
- Sämtliche lose angebotenen, sortierten, rohen Eier – unabhängig davon, ob sie im Supermarkt, in Bio-Geschäften oder auf Märkten erworben werden – sind verpflichtend mit einem Erzeugercode auf der Schale versehen. Diese Kennzeichnung ermöglicht eine eindeutige Rückverfolgbarkeit ihrer Herkunft.
Rohe Eier bemalen
Es wird empfohlen, dass Kleinkinder nicht direkt mit rohen Eiern hantieren, um das Risiko einer Ansteckung durch mögliche Krankheitserreger, die sich auf der Schale befinden können, zu minimieren. Für die Tradition des Eierausblasens ist es geboten, nur frische, unbeschädigte Eier zu nutzen, welche zuvor mit warmem Wasser und etwas Spülmittel gereinigt werden sollten. Allerdings ist es ratsam, Eier, die noch gelagert werden sollen, nicht zu waschen, um die schützende Hülle der Schale nicht zu beschädigen. Um Infektionen durch Erreger von Durchfallerkrankungen vorzubeugen, ist es sicherer, anstelle des Mundes Hilfsmittel wie dünne Trinkhalme oder Einwegspritzen mit dicken Nadeln für das Ausblasen zu verwenden. Ausgeblasene Eiinhalte sollten entweder im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt oder unmittelbar verbraucht werden.
„Rohes Ei ist im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage haltbar“, erklärt Katja Quantius. „Rohes Ei kann auch eingefroren werden, entweder das Eigelb und das Eiweiß zusammen oder getrennt einfrieren. Bei -18 Grad Celsius sind sie mindestens sechs Monate haltbar, reines Eiklar sogar bis zu 12 Monate“, sagt die Expertin. Nach dem langsamen Auftauen im Kühlschrank lassen sich die Eier dann für Gerichte, die gut durcherhitzt werden, wie Omeletts, Backwaren oder Pfannkuchen, verwenden.
Hart gekochte Eier verwenden
Um hartgekochte Ostereier mit festem Eigelb zu erzielen, sollten die Eier für mindestens zehn Minuten in kochendem Wasser gelassen werden. Wenn sie über diese Zeit hinaus gekocht werden, kann ein grüner Saum um das Eigelb entstehen; dies hat aber keinen nachteiligen Einfluss auf den Geschmack oder die Qualität des Eis. Es wird empfohlen, die Eier nach dem Kochen nicht unter kaltem Wasser abzukühlen, da dies ihre Haltbarkeit verkürzen kann. „„Durch den Temperaturunterschied können Risse in der Schale entstehen und Mikroorganismen eindringen“, erklärt Katja Quantius. Im Kühlschrank aufbewahrt, bleiben hart gekochte Eier etwa zwei Wochen lang haltbar.
Ostereier, deren Schale Risse oder Brüche aufweisen, sind am besten schnell zu konsumieren. Wenn Eier hingegen einen faulen Geruch entwickeln oder ihre Konsistenz ein faseriges Aussehen annimmt, sind sie verdorben und sollten nicht
Kreative Rezeptideen
Es ist klug, die Menge der zu färbenden Ostereier im Vorfeld sorgfältig zu planen, um Überschüsse zu verhindern. Sollten dennoch Eier übrigbleiben, gibt es vielfältige Verwendungsmöglichkeiten: Von Eiersalat über die Einbindung in Suppen bis hin zu klassischen Speisen wie Eiern in Senfsauce kann man mit übriggebliebenen Eiern kreativ werden. „Wie wäre ein feines Resteessen für die nahende Spargelzeit? Je nach Wetterlage beginnt die Spargelzeit im April und in dem Rezept Spargel mit Eiersauce für vier Portionen finden sechs hart gekochte Eier eine tolle Verwendung“, rät Katja Quantius.