Freizeit

WWF plädiert für ökologisch verantwortungsbewusste Kreuzfahrten

Die Umweltschutzorganisation WWF macht anlässlich der jüngsten Schiffstaufe des größten Kreuzfahrtschiffes der Welt "Queen Mary 2" durch Königin Elisabeth auf die Risiken für Natur und Meeresumwelt durch überdimensionale oder schlecht gemanagte Kreuzfahrtschiffe aufmerksam.

07.02.2004

"Kreuzfahrten werden immer populärer. Durch die Tendenz zu immer gewaltigeren Riesenschiffen werden Überkapazitäten geschaffen, die auf die
Preise drücken. Das geht häufig auf Kosten der Qualität und der Umweltstandards an Bord", kritisiert Peter Prokosch, Geschäftsführer des WWF Deutschland.

Denn es kommt nicht nur darauf an, dass beispielsweise geschlossene Systeme für Chemikalien aus den schiffseigenen Textilreinigungen sowie für die Fäkalien der bis zu rund 4.000 Kreuzfahrer (inklusive Crew) existieren, sondern dass diese auch konsequent und fachgerecht angewandt werden.
Kostendruck, Nachlässigkeit oder fehlende Schulung des Fachpersonals haben in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass die Abwässer oder Öl von Kreuzfahrtschiffen stattdessen ins Meer gelangten. Manchmal sogar in besonders empfindlichen Naturräumen, mit verheerenden Auswirkungen auf Tiere und Meeresumwelt. Beispielsweise kontaminierte eine karibische Kreuzfahrtgesellschaft mehrfach Gewässer in Alaska mit giftigen Chemikalien und mit Öl.

Der WWF fordert daher die Reduzierung und umweltgerechte Entsorgung von
Abfällen, die Vermeidung von Sondermüll an Bord durch Verzicht auf unnötige
Luxuseinrichtungen wie bordeigene Fotolabore, umsichtige Auswahl der
Reiseziele und verantwortungsvolles Verhalten vor Ort zum Schutz besonders
gefährdeter Naturräume, beispielsweise in der Antarktis oder um die
Galapagos-Inseln herum, sowie fachkundiges Personal.

"Teile der Kreuzfahrtindustrie haben schon erkannt, dass eine intakte Natur
das Kapital ihrer Reise ist. So haben sich zum Beispiel die Veranstalter von
Expeditions-Kreuzfahrten um die Inselgruppe Spitzbergen im Nordpolarmeer
zusammengetan, um in Kooperation mit dem WWF und den örtlichen Behörden die Umweltherausforderungen vor Ort zu meistern. Dass dies möglich ist, zeigt die Arbeit einer ähnlichen Kooperation in der Antarktis. Deswegen hoffen wir, dass auch andere Teile der Kreuzfahrtindustrie sich ihrer Verantwortung für den Umwelt- und Naturschutz stellen", appelliert Peter Prokosch.
Quelle: UD
 
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