Leben & Wohnen

Energieeffizienz-Kennzeichnung für neue Heizungen

Wie schon bei Haushaltsgeräten sollen Bauherren künftig auch an neuen Heizungen ablesen können, wie effizient sie sind. Dafür ist Ende September ein entsprechendes EU-Energielabel in Kraft getreten. Hersteller müssen ihre Geräte nun durch ein Etikett energetisch klassifizieren. Eine Farbskala von grün bis rot zeigt die Bandbreite: A++ bedeutet sehr gut, G mangelnde Effizienz.

30.10.2015

Neues EU-Energielabel für Warmwasserbereiter.
Neues EU-Energielabel für Warmwasserbereiter.

Das Etikett ist für neue Heizgeräte und Warmwasserbereiter bis 70 Kilowatt (kW) Leistung, für Warmwasserspeicher bis einschließlich 500 Liter Speichervolumen sowie für Produktkombinationen, sogenannte Verbundanlagen, verpflichtend. Dieses geht auf die 2009 beschlossene Ökodesign-Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates zurück. Ziel ist, das Treibhausgas CO2 vermindert auszustoßen. Geräte aus Lagerbeständen dürfen noch ohne das Label verkauft werden.

Aussagekraft des neuen Labels

Ein A+ oder A++ erhalten Heizungen, wenn sie regenerative Energien nutzen - beispielsweise über Solarkollektoren zur Wärmeerzeugung, bei bestimmten Wärmepumpen und Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung. Konventionelle Öl- und Gasgeräte erreichen die Kategorien A bis G. Holz- und Pelletheizungen sowie Bioöl- und Biogasheizungen benötigen kein Etikett, da sich die EU hier auf keine gemeinsamen Standards einigen konnte. Altgeräte brauchen kein EU-Label. Sie müssen aber in Deutschland ab dem 1. Januar 2016 gekennzeichnet werden. Das entsprechende Label bekommen Hausbesitzer von Heizungsmonteuren, Energieberatern oder Schornsteinfegern kostenfrei. Dafür erstattet die Bundesregierung den Fachleuten den Aufwand für die Erstellung. Pflicht wird diese Beurteilung ab 2017.

Das neue EU-Heizungslabel rückt die Effizienz der Heizung als Kaufkriterium in den Vordergrund. Es erlaubt eine erste Einschätzung der Geräte. Aber wie hoch die jeweiligen Betriebskosten sind, ist anhand des Labels nicht zu ermitteln. "Der Energieverbrauch der Heizung hängt insbesondere von der energetischen Qualität des Hauses ab", sagen Michael Keller und Ingo Lenz, Geschäftsführer der Ina Planungsgesellschaft mbH (ina) in Darmstadt. "Die Anlage sollte optimal auf die Konstruktion abgestimmt sein, da letztere bestimmt, welche Heizungstechnik im konkreten Fall überhaupt in Frage kommt. So verursachen Wärmepumpen beispielsweise in nicht sanierten Altbauten höhere Betriebskosten als eine konventionelle Gasheizung."

Zum Einsatz Experten hinzuziehen

Wer einen Neubau oder eine Heizungsmodernisierung plant, sollte deshalb einen qualifizierten Gebäudeenergieberater hinzuziehen. Er hat das ganze Haus im Blick und überprüft zunächst die Gegebenheiten. Im Anschluss macht er Vorschläge, welche (Sanierungs-)Schritte nützlich und wirtschaftlich sind und welche Heizung sich eignet. Rüstzeug dafür erhalten Architekten, Ingenieure, Handwerker und Energieberater in praxisnahen Weiterbildungen, wie sie beispielsweise die ina zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt anbietet:

  • Zertifikatslehrgang "Wohngebäude im Bestand" zum "Energieberater TU Darmstadt"
  • Zertifikatslehrgang "Energieberater Nichtwohngebäude" zum "Energieberater TU Darmstadt
  • Zertifikatslehrgang "Vom Passiv- zum Plus-Energie-Haus" zum "Fachplaner TU Darmstadt für Passiv-, Null- und Plus-Energie-Häuser"

Die Anmeldung und die Teilnahme an den Fortbildungen sind jederzeit und online möglich. Vom 1. bis zum 31. Dezember gibt es zudem ein Special: Dann kostet der Besuch eines Zertifikatslehrgangs 150 Euro weniger. Für bereits eingetragene Energie-Effizienz-Experten bietet ina ab dem 1. Januar 2016 auch wieder Auffrischungslehrgänge mit dann 24 statt 16 Unterrichtseinheiten (UE) an - 32 UE bei Teilnahme an einer Präsenzveranstaltung. Die Kurse sind so an die neuen Richtlinien 2015 der Deutschen Energie-Agentur (dena) sowie des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) angepasst.

Quelle: UD/pte
 

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