Faire Fußbälle
Noch bis zum 10. Juli dreht sich bei der Fußball-Europameisterschaft alles um das runde Leder. Vielen Fußballfans ist jedoch nicht bekannt, dass ein Großteil der Fußbälle unter schlechten Arbeitsbedingungen in Handarbeit genäht werden. Wer auf dem Rasen oder Sportplatz auf fair play achten will, dem empfiehlt die Verbraucher Initiative fairtrade-zertifizierte Fußbälle.
24.06.2016
Um einen Ball nach FIFA-Standardgröße 5 von Hand zu nähen, braucht man zwei Nadeln, 18 Meter synthetisches Garn, 32 vorgefertigte fünf- und sechseckige Panels sowie 650 präzise Stiche. Die Arbeit erfordert sehr viel Geschick, um die empfindliche Latexblase nicht zu beschädigen, die anschließend mit Luft gefüllt wird. Eine geübte Näherin braucht für einen Ball zwei Arbeitsstunden, die Bezahlung erfolgt pro Ball.
Bis zu 60 Millionen Fußbälle werden allein in Pakistan genäht. Hauptstadt der Ballmacher ist die Stadt Sialkot, im Nordosten des Landes. In mehr als 900 Werkstätten und Fabriken arbeiten rund 40.000 Menschen. In einer nach Fairtrade-Standard zertifizierten Fabrik dagegen erhalten Näherinnen einen zwischen 23 und 50 Prozent höheren Stücklohn sowie eine zusätzliche Fairtrade-Prämie, die lokalen Bildungs- oder Gesundheitsinitiativen zugute kommt.
Arbeitnehmerrechte, Umwelt- und Gesundheitsschutz werden gefördert und gelten sowohl für die Produzenten als auch für die Zulieferer der Materialien. Die Fairtrade-Kriterien werden durch unangekündigte Kontrollen von Auditoren regelmäßig auf ihre Einhaltung geprüft. Mit dem Kauf von Fairtrade-zertifizierten Fußbällen leisten Verbraucher einen direkten Beitrag, die ökonomischen und sozialen Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern.
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