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Daunen: Matratzen Concord verpflichtet sich zu strengen Kontrollen

Das Unternehmen Matratzen Concord hat sich gegenüber Vier Pfoten schriftlich dazu verpflichtet, die Einhaltung der unternehmenseigenen Tierschutzrichtlinien sicherzustellen. Tierleid in der Daunenproduktion seitens der Marken und Lieferanten soll durch strengst mögliche Standards und Kontrollen ausgeschlossen werden. Zudem hat das Unternehmen bereits seit Jahren weitreichende Alternativen zu Daunen in seinem Sortiment.

27.02.2017

Daunen: Matratzen Concord verpflichtet sich zu strengen Kontrollen
So etwas soll nicht mehr passieren dürfen: Eine lebensgerupfte Gans leidet unter ihren Verletzungen.

Vier Pfoten freut sich über den großen Erfolg der Kampagne 40lives, die gegen Tierleid in der Bettwarenproduktion ankämpft, und begrüßt das Vorgehen von Matratzen Concord und fordert weitere Warenhäuser wie Karstadt, Kaufhof und Poco dazu auf, diesem Beispiel zu folgen und sich ebenfalls zu lückenlosen Kontrollen zu verpflichten.

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten: „Eine Daunen-Bettdecke enthält die Daunen und Federn von 40 Gänsen. Jede einzelne Daune und Feder hat einen langen Weg zurückgelegt: von der Elterntierfarm zur Mastanlage, zum Schlachthof, zur Wäscherei, zum Produzenten, zum Händler. Es ist großartig, dass sich Matratzen Concord als erster großer Player der deutschen Bettwarenindustrie auch öffentlich dazu bekennt, die lange Lieferkette der Daunen lückenlos zu kontrollieren. Kunden haben das Recht darauf, zu erfahren, was sie kaufen.“

Kirstin Behrens, Einkaufsleitung Matratzen Concord: „Wir bei Matratzen Concord unterstützen und befürworten artgerechte Tierhaltung und haben auch bereits in der Vergangenheit unsere Lieferanten verpflichtet, keine Ware aus Lebendrupf oder Stopfleberproduktion zu verwenden. Um den Interessen des Tierschutzes auch in Zukunft noch besser gerecht zu werden, werden wir als Händler weiterhin kontinuierlich den Downpass 2017 als einen der strengsten Standards bei unseren Lieferanten umsetzen.“

Bestehende Richtlinien zu schwach

Beim Kauf von Bettwaren ist es nicht möglich, zu erkennen, ob die Daunen und Federn von grausam gestopften oder lebend gerupften Tieren stammen. Vier Pfoten fordert von den Bettwarenherstellern und Warenhäusern, die strengstmöglichen Kontrollsysteme einzuführen, um Tierquälerei in jeder Stufe der Produktionskette ganz sicher auszuschließen.

Infografik zur Daunengewinnung.

„Einige Bettwarenproduzenten verweisen auf bereits bestehende Kontrollsysteme, die meistens nur ab dem Schlachtbetrieb kontrollieren. Doch diese sind nicht konsequent genug”, erklärt Denise Schmidt. Bei einigen Systemen handelt sich um freiwillige Selbstverpflichtungen, anderen mangelt es an beweisfähigen Kontrollen. „Die Produktion von Daunen ist hochkomplex. Kontrollen müssen direkt auf der Farm selbst stattfinden: umfassend, unangemeldet und mindestens einmal im Jahr. Ansonsten sind Tierquälereien nicht verlässlich auszuschließen.“

40 Gänse und Enten in einer Bettdecke

In einer Bettdecke sind die Daunen und Federn von 40 Gänsen und Enten enthalten. Mit der Kampagne 40 Lives informiert Vier Pfoten über das Schicksal dieser Tiere. Die Website listet Hersteller und Händler auf, die Stopfmast und Lebendrupf in der Daunenproduktion nicht zu 100 Prozent ausschließen können. Mit einem Online-Voting können die User entscheiden, welcher der Händler die niedrigsten Tierschutzstandards hat. Dieser soll im Frühjahr 2017 den Anti-Tierschutzpreis „Die Blutige Feder“ von Vier Pfoten erhalten.

Was bedeuten Lebendrupf und Stopfmast?

Lebendrupf ist eine besonders grausame Praxis der Daunengewinnung. Während des Rupfens werden viele Tiere verletzt, die Wunden werden zumeist ohne Betäubung genäht. Ein Tier kann drei bis vier Mal in seinem Leben gerupft werden. Tierfreundlicher ist die Praktik des Totrupfs. Hier werden die Daunen erst nach der Schlachtung des Tieres entfernt. Bei der Stopfmast wird jedem Tier ein Stopfrohr in die Speiseröhre eingeführt und gekochter Mais mit Fett zwangsweise zugeführt, entweder manuell oder mechanisch. Mechanische Systeme befördern das Futter in 2-3 Sekunden, so können bis zu 400 Gänse in einer Stunde zwangsgestopft werden.

Quelle: UD/pm
 

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