Leben & Wohnen

Umweltbewusstsein im Sommer

Bislang hat uns der Sommer nicht mit allzu vielen schönen Tagen verwöhnt. Ein Grund mehr, die wenigen sonnigen Tage zu nutzen und den Grill rauszuholen. Wie jedes Jahr kommt bei diesem Thema die typische Frage auf: Mit welchem Gerät wird man eigentlich zum wahren Grillprofi? Fragt sich dabei auch jemand, welchen Einfluss unsere Grillabende auf die Umwelt haben? Dazu haben wir uns auf die Suche nach Antworten begeben.

20.09.2017

Die Sonnenstrahlen locken die meisten in ihre Gärten, offene Grünanlagen oder an den See. Geselliges Beisammensitzen bei ein paar gegrillten Würstchen – perfekt! Was die meisten allerdings nicht bedenken, ist, dass ihre häufigen Grillevents einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben können. Wenn man sich für einen Kohlegrill entschieden hat, fängt das bereits bei der Wahl der richtigen Kohle an. Denn Kunststoff, Erdöl oder andere schädliche Substanzen können in der Grillkohle verarbeitet sein. Worauf Sie achten müssen? Das DIN-Prüfzeichen DIN EN 1860-2 schließt den Inhalt giftiger Stoffe aus. Außerdem sollten Sie möglichst Kohle aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung und kein Tropenholz kaufen. Bei 243.000 Tonnen nach Deutschland importierter Holzkohle kann so mancher Grill-Fan schon einmal schnell den Überblick verlieren – das FSC Siegel hilft dem Verbraucher aber bei der Wahl nachhaltiger Grillkohle. Auch beim Anzünden des Grills kann auf chemische Hilfsmittel verzichtet werden, denn mit Öl oder Wachs getränkte Ökoanzünder führen zum gleichen Ergebnis.

Schädlicher Rauch

Ökologische Folgen durch die Kohlewahl sind eine Sache. Aber auch während des Grillens sollten Sie auf gewisse Dinge achten: Beim Kohlegrill führen Flüssigkeiten wie Fett oder Marinaden, die in die Glut tropfen, zu einer starken Rauchentwicklung. Die im Qualm gelösten, schädlichen Partikel können sich auf das Fleisch legen und beim Essen von uns aufgenommen werden. Um das zu vermeiden, empfehlen sich wiederverwendbare Abtropfschalen oder Sie verzichten ganz auf Kohle.

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Also doch besser ein Elektrogrill?

Der Gedanke, dass Elektrogrills Unmengen an Energie verbrauchen, ist weit verbreitet, trifft aber beim Nachrechnen nicht zu. In der Regel hat ein Grill dieser Art eine Leistung von 2.000 bis 2.500 Watt, so viel wie ein Haarfön. Bei einer dreistündigen Grillparty wären das sechs Kilowattstunden, was laut Umweltbundesamt ca. 3.000 Gramm CO2 entspricht. Beim Grillen mit Holzkohle hingegen wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie das Holz vorher aufgenommen hat. Durch die Verarbeitung und den Transport kann allerdings ein Vielfaches davon freigesetzt werden, wenn man nicht auf die richtige Kohle zurückgreift. Der Elektrogrill punktet darüber hinaus mit der weniger aufwendigen Nutzung: Sie können ihn schnell in Betrieb nehmen, einfach säubern und führt zu einer geringeren Rauchentwicklung, was das Grillen – insbesondere auf dem Balkon – angenehmer gestaltet.

Und was ist mit Flüssiggas?

Eine weitere Alternative ist der Gasgrill. Dieser erzeugt, zieht man die Produktion und Transport der Kohle mit in Betracht, weniger CO2 als ein Kohlegrill. Abgesehen davon lässt sich die Temperatur ganz einfach regulieren. Die Flamme erhitzt einen Lavastein oder Metallstäbe, auf denen das Grillgut brutzeln kann. Auch hier fällt die Rauchentwicklung recht gering aus, da keine Flüssigkeiten in die Glut tropfen können.

Und was sollte auf dem Grill landen?

Ist nun der Favorit ausgemacht, kann die Grillparty starten. Aber was landet auf unserem Teller? Laut einer Studie fällt bereits bei der Herstellung und dem Transport des Grillguts ein Großteil der ökologischen Folgen an. Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch setzt 6,5 Kilogramm CO2 frei. Schwein und Geflügel liegen bei 1,8 und 1,3 Kilogramm. Wer seiner Umwelt und auch sich selbst etwas Gutes tun möchte, kann auf den Kauf von Bio-Gemüse zurückgreifen.

Ruhigen Gewissens genießen

Beim Thema „Grillen“ ist ganz klar: Das Grillaroma zählt. Und das spiegelt sich auch in der Beliebtheit der Grilltypen wider. Platz eins belegt nämlich mit Abstand der Holzkohlegrill. Das Grillen mit Strom hingegen befindet sich im Mittelfeld und Schlusslicht bildet der Gasgrill. Wer auf ein paar Dinge achtet, wie zum Beispiel die richtige Grillkohle und qualitativ gute Lebensmittel, kann weiterhin ruhigen Gewissens den rauchigen Geschmack genießen und muss auf nichts verzichten. Durch Grillgut aus der Region kann der hohe CO2-Ausstoß zumindest durch kürzere Transportwege zusätzlich ein wenig verringert werden. Denn schließlich möchten wir in erster Linie möchten den Sommer ganz entspannt und ohne schlechtes Gewissen genießen – oder nicht?

Quelle: UD/cp
 

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