Tipps für weniger Wasserverbrauch im Alltag
1991 verbrauchten die Deutschen durchschnittlich 144 Liter Trinkwasser pro Tag. Fast 30 Jahre später sind es etwa 20 Liter weniger. Dennoch befindet sich der Verbrauch noch immer auf einem hohen Niveau. Dabei lässt sich im Alltag mit wenig Aufwand viel Wasser sparen.
15.11.2018
Duschen, Baden, Pflegen
Im Jahr 2017 wurden mehr als 4,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser durch die deutschen Leitungsnetze gepumpt. In Deutschland verbraucht jeder Mensch im Durchschnitt 123 Liter Wasser pro Tag, das meiste davon - nämlich rund 44 Liter - zum Duschen, Baden und Pflegen. Das Badezimmer ist in den vergangenen Jahren immer mehr zur Wohlfühloase geworden. Schaut man in das Sortiment eines Spezialisten für Duschen und anderes Bad-Sanitär, ist ein Grund dafür recht offensichtlich: Geräumige Duschkabinen, Regenwaldbrausen mit Massagefunktion, voll ausgestattete Multifunktions- und Wellnessduschen mit automatischer Temperaturregelung und Massagedüsen machen aus der täglichen Körperpflege geradezu ein Wellnesserlebnis - da ist es kein Wunder, das manche Menschen gerne lange duschen oder häufig ein Vollbad nehmen, was den Wasserverbrauch entsprechend erhöht. Allerdings berücksichtigen die Hersteller von Bad-Sanitär zunehmend den Umweltaspekt. So sind beispielsweise viele moderne Duschen und Wasserhähne mit einer Verwirbelungstechnik ausgestattet, die das Wasser mit Luft anreichert. Dies hat gleich einen doppelten Effekt: eine Massage und einen geringeren Wasserverbrauch. Gegen Duschen und Wellness dieser Art ist also gar nichts einzuwenden, sofern man im Badezimmer einige Maßnahmen zum Wassersparen konsequent umsetzt.
- Moderne Duschkabinen speichern Wärme, sodass es nicht notwendig ist, das heiße Wasser laufen zu lassen, wenn man sich einseift oder die Haare shampooniert. Gleiches gilt fürs Händewaschen.
- Ein Vollbad ist ausgesprochen entspannend und für viele ein liebgewonnenes Feierabendritual. Doch sollte man sich diesen Luxus maximal einmal pro Woche gönnen, um die Umwelt und die Haut zu schonen, denn häufiges und heißes Baden greift die natürliche Schutzbarriere der Haut an.
- Auch wenn der alte Duschkopf oder Wasserhahn noch funktioniert, ist ein Austausch womöglich sinnvoll. Dank innovativer Technologien sind moderne Brausen und Wasserhähne wassersparend; viele filtern sogar Schadstoffe aus dem Wasser, die ansonsten über die Haut in den Körper gelangen würden.
Toilettenwasser ist Trinkwasser
Der Wasserverbrauch für die Toilettenspülung ist in Deutschland ebenfalls sehr hoch; mit 33 Litern steht er an zweiter Stelle. Mit einfachen Mitteln lassen sich jedoch bis zu 15 Liter pro Tag sparen. Moderne Spülkästen sind mit einer Stopp-Automatik ausgestattet, die man drücken sollte, sobald das Becken leer gespült ist. Manche WCs sind auch mit zwei Tasten ausgestattet - die eine für eine kleine und die andere für eine große Reinigung. Der Umwelt zuliebe sollte man sich immer fragen, ob eine große Spülung tatsächlich notwendig ist.
Eine kaputte Dichtung sollte man möglichst bald reparieren, ansonsten laufen bis zu 20 Liter pro Stunde ungenutzt durch die Toilette. Eine neue Dichtung kostet meist nur wenige Euro - ihr Einsparpotenzial ist jedoch riesig. Und wer ein Gartenhaus besitzt, muss sowieso nicht unbedingt Trinkwasser für die Toilettenspülung benutzen. Vielerorts ist die Installation einer umweltfreundlichen Regenwassernutzungsanlage möglich. Trinkwasser ist ein kostbares Gut und in vielen Ländern knapp.
Effektive Sparmaßnahmen im Überblick
- Modernen Spülkasten installieren
- Im Zweifelsfall die kleine Spülung wählen
- Kaputte Dichtungen sofort reparieren
- Regenwassernutzungsanlage anschaffen
Weiterdenken
Laut dieser Statistik wird beim Wäschewaschen mit 15 Litern, beim Geschirrspülen und bei der Reinigung von Wohnung, Auto und Garten mit je 7 Litern pro Tag ebenfalls viel Wasser verbraucht. Da erscheint es sinnvoll, Haushaltsgeräte anzuschaffen, die möglichst wenig Wasser benötigen. Dies ist jedoch nur ein Aspekt; wer im Alltag umweltbewusst handeln möchte, sollte auch berücksichtigen, wie hoch der Bedarf an anderen Ressourcen ist. Beispielsweise sollte man beim Kauf einer umweltfreundlichen Waschmaschine nicht allein auf den Wasserverbrauch achten, sondern sich auch anschauen, wie hoch der Energieverbrauch für die Wassererhitzung und den Waschvorgang ist. Gleiches gilt für den Geschirrspüler.
Auch was das Trinkwasser als Lebensmittel angeht, sollte man seine Gewohnheiten der Umwelt zuliebe hinterfragen. Wasser aus dem Hahn zu trinken, ist zum Beispiel umweltschonender, als Trinkwasser in Flaschen zu kaufen. Auch bei der Abfallentsorgung lohnt es sich, bewusster zu handeln. Immer wieder entsorgen Menschen Reste von Arzneimitteln, Farben oder anderen chemischen Mitteln in der Toilette. Die Folge: Umweltschädliche Stoffe gelangen in das Grundwasser und damit in den Trinkwasserzyklus.