Tipps für tierfreundliche Ostern
Dieses Osterfest werden viele Menschen aufgrund der Ausgangsbeschränkungen im Zuge von Covid-19 zu Hause verbringen müssen. Tierfreundliche Osterfans nutzen diese Zeit und färben ihre Ostereier selber – nur so können Verbraucher sicher sein, keine Eier aus Käfighaltung zu essen. Wer es noch tierfreundlicher mag, probiert leckere pflanzliche Ei-Alternativen.
10.04.2020
„Durch die mangelnde Kennzeichnung können Verbrauchernnen und Verbraucher nicht nachvollziehen, aus welchen Haltungsformen gefärbte Eier sowie Ostergebäck stammen. Häufig kommen in der industriellen Fertigung Billigeier aus dem Ausland zum Einsatz – oft auch aus der Käfighaltung. Daher gilt: Nur wer selber färbt und backt, weiß, woher die Eier stammen. Eier in Backwaren lassen sich zudem kinderleicht durch pflanzliche Ei-Alternativen ersetzen", sagt Martin Rittershofen, Kampagnenverantwortlicher für Nutztiere bei Vier Pfoten.
Ei-Konsum steigt – ein Viertel der Eier stammt aus dem Ausland
„Handel und Geflügelwirtschaft versichern, dass auch zu Corona-Zeiten die Versorgung mit Eiern sicher sei. Das ist gut, doch niemand möchte Billigeier aus dem Ausland untergejubelt bekommen – zumal sie auch oftmals aus der Käfighaltung stammen können“, so Rittershofen. Der Eierkonsum in Deutschland im Jahr 2019 erreichte mit rund 19,6 Milliarden Eiern erneut einen Höchstwert. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist auf 236 Eier gestiegen. Das waren zwei Eier mehr als noch ein Jahr zuvor. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium gehen 52 Prozent der Eier als Schaleneier direkt an private Haushalte, 32 Prozent an die Industrie und 16 Prozent an Großküchen und Bäckereien.
Da Deutschland sich nur zu 72,9 Prozent selbst mit deutschen Eiern versorgen kann, ist das Land auf Einfuhren angewiesen: zumeist aus den Niederlanden, gefolgt von Polen, wo meist noch die Käfighaltung zum Einsatz kommt. Einfuhren von gekochten Eiern, also auch bunten Eiern, werden gar aus Drittstaaten wie China bezogen.
Hauptmakel der Eierindustrie bleibt: Das Töten von männlichen Küken
In Deutschland werden jährlich 40 bis 50 Millionen männliche Küken der Legelinien gleich nach dem Schlüpfen getötet, weil sie sich weder für die Eierproduktion noch für die Mast eignen. Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom Juni 2019 gehört das massenhafte Töten der männlichen Küken zwar verboten, doch es darf bis zur Entwicklung alternativer Verfahren praktiziert werden.
Vier Pfoten fordert grundsätzlich ein Ende der Tötung männlicher Küken und favorisiert Lösungsansätze, wie etwa die Mast der männlichen Küken von Legelinien (die sogenannte Bruderhahnmast) oder die Etablierung von Zweinutzungshühnern. Der Möglichkeit der Geschlechtsbestimmung im Ei steht Vier Pfoten kritisch gegenüber, da diese Methode keinen Ausstieg aus der einseitigen Hochleistungszucht mit extrem hoher Legeleistung bedeutet. Dem Aufbau einer nachhaltigen Hühnerzucht versperrt sie damit den Weg.
Tierfreundliche Speisekarte zu Ostern
Tierfreunde beherzigen das Konzept der 3R – Reduce, Refine, Replace. Dieses steht dafür, Produkte aus besserer Haltung einzukaufen, tierische Produkte schrittweise zu reduzieren und diese am Ende durch pflanzliche Produkte zu ersetzen. Und gerade zu Ostern gibt es ein spannendes Angebot an leckeren Rezepten, für die kein Huhn leiden und kein Küken sterben muss. Vier Pfoten hat eine Auswahl von Mandel-Kroketten, über den Osterzopf bis hin zum Biskuit-Osterlämmchen zusammengestellt.
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