Den Sommer überstehen, ohne der Umwelt zu schaden
Die Tage werden heißer und heißer – nicht nur wegen der Jahreszeit, sondern auch durch häufiger auftretende Extremwetterereignisse. Umso wichtiger ist es, während des Sommers die Umwelt nicht zu vergessen. Denn genau jetzt werfen viele ihre guten Vorsätze über Bord und fliegen in den Urlaub oder nutzen Klimageräte, um sich abzukühlen. Doch den Sommer kann man auch genießen, ohne der Umwelt zu schaden.
20.07.2021
Die Wohnung abkühlen
Ein effektiver Weg, um Emissionen zu sparen, ist es, die eigenen vier Wände so gut es geht kühl und angenehm zu halten. Dies gilt sowohl für die eigene Wohnung als auch das Büro. Dabei helfen kann das richtige Lüften und das Abdunkeln des Raumes während des Tages.
Dies kann durch das Verwenden von Sonnenschutzfolie an den Fenstern erzielt werden, welche einfach installiert werden kann und einen UV-Filter-Funktion hat. Auch dunkle Vorhänge oder Jalousien sind Alternativen.
Die Verwendung von Backofen, Herd oder zu viel Elektronik wärmt den Raum ebenfalls auf und sollte so gut es geht vermieden werden. Hauspflanzen und Wasserquellen, wie etwa kleine dekorative Brunnen, kühlen die Luft ebenfalls und sorgen noch dazu für ein schönes Ambiente.
Air-Conditioning-Systeme sollten um jeden Preis vermieden werden, da sie besonders schädlich für die Umwelt sind.
Erfrischungen: regional, saisonal und selbstgemacht
Doch nicht nur der Raum sollte abgekühlt werden, auch der eigene Körper braucht Erfrischungen, um gegen die Hitze anzukommen. Gerne wird hierbei auf Eiscreme oder süße, kalte Getränke zurückgegriffen. Dagegen ist per se nichts einzuwenden, jedoch sollten die Leckereien bestenfalls regional, saisonal und selbstgemacht sein.
Liebt man es, Früchte zu naschen, während man in der Sonne liegt, sollte man darauf achten, woher sie kommen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sie selbst anpflanzen, was viel leichter ist als gedacht. So kann man zum Beispiel auf einem Balkongarten Erdbeeren, Blaubeeren, Kräuter, Tomaten und Salat anpflanzen und die Erträge frisch ernten. Wer sein Obst anderswo einkaufen muss, sollte sich auf dem lokalen Markt umsehen und bei nahegelegenen Erzeugern einkaufen. Wenn der Supermarkt die einzige Option ist, sollte zumindest nach dem Herkunftsland der Produkte geschaut werden. Je weniger Transportwege, desto weniger Pestizide und desto weniger Emissionen.
Auch die Saison spielt eine Rolle. So gerne im Sommer Zitronen verwendet werden, sind sie in Europa eigentlich eine Winterfrucht. Auch Orangen haben im Sommer leider keine Saison. Früchte wie Erdbeeren, Blaubeeren oder Himbeeren haben relativ kurze Saison-Zeitfenster zu Beginn der Jahreszeit, die aber voll ausgekostet werden können. Hier kann man zum Beispiel zum Pflücken auf die Felder gehen und einen Teil der Ausbeute für die kommenden Monate einfrieren.
Erfrischungen wie Eistee oder Eiscreme, egal ob cremige Milchsorten oder veganes Sorbet, lassen sich auch einfach selbst machen. Rezepte sind online oder im Freundeskreis schnell zu finden, und das Eis wird gleich dreimal so lecker schmecken.
Wissen, woher das Wasser kommt
Im Sommer verbrauchen wir häufig mehr Wasser, durch das Bewässern von Pflanzen oder häufigeres Duschen. Das lässt sich bei allen Bemühungen zum Wassersparen nicht immer vermeiden. In solchen Situationen ist es lohnenswert sich damit zu beschäftigen, woher man das Wasser und gegebenenfalls auch die Heizkraft bezieht. Hier gibt es große Unterschiede, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, und ein Anbieterwechsel kann hier eine sinnvolle Option sein. Falls möglich, kann für die Toilettenspülung oder das Bewässern des Gartens, auch gesammeltes Regenwasser genutzt werden.
Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen
Pflanzen sind absolute Wunderwerke der Natur. Sich für ihren Erhalt einzusetzen, ist einer der Grundpfeiler von nachhaltigem Handeln. Denn Pflanzen, vor allem Bäume und mit ihnen das Ökosystem Wald, speichern CO2 und wirken dem Klimawandel entgegen. Außerdem kühlen sie ihre Umgebung ab. Wer im Sommer in einem Wald spazieren geht, merkt den Unterschied sofort. Dies liegt nicht nur am Schatten, den die Kronen der Bäume werfen, sondern auch an den Pflanzen an sich.
Wer einen Garten hat, sollte ich also überlegen, Bäume zu pflanzen oder zumindest eine Vielfalt an insektenfreundlichen Pflanzenarten, um die umliegenden Ökosysteme zu bestärken. Auch sein eigenes Gemüse anzubauen, trägt in vielerlei Hinsicht zu einem nachhaltigeren Leben bei. Doch selbst ohne Garten sollte sich über die Welt der Pflanzen und Bäume aktiv eingesetzt und informiert werden, zum Beispiel durch die Bücher und den Dokumentarfilm von Peter Wohlleben.
Es muss nicht immer in die Ferne gehen
Die Sehnsucht nach Reisen ist groß, gerade nach dem letzten Sommer im Lockdown. Doch so verlockend eine Reise in die Ferne auch sein mag, sind die Emissionen, die dabei entstehen, nicht zu unterschätzen. Flugzeuge und vor allem Kreuzfahrtschiffe stehen an vorderster Front, wenn es um den Ausstoß von CO2 geht und wer kann, sollte auf Reisen mit diesen Transportmitteln verzichten.
Auch die Nord- und Ostsee sind Meere, wenn auch unterschätzte. Die Wälder im Süden Deutschlands bieten wunderschöne Abenteuerrouten. Mit den Alpen haben wir ein beeindruckendes Gebirge, und in der Eiffel finden sich sogar Vulkane. Egal ob Camping, Wanderurlaub oder Wellness-Hotel, für alle Arten von Reisen gibt es in Deutschland oder den angrenzenden Nachbarländern Alternativen, für die weder Schiffe noch Flugzeuge bestiegen werden müssen.
Umweltfreundliche Alternativen
Auch wenn es um andere sommerliche Aspekte geht, gibt es für viele Produkte umweltfreundliche Alternativen. Die goldene Regel ist hier natürlich, zuerst alte Produkte aufzubrauchen, sofern diese nicht abgelaufen sind. Erst wenn es Zeit wird, Ersatz zu kaufen, sollte man sich nach einer nachhaltigen Alternative umsehen.
Neben Badekleidung, Handtüchern, Sommerkleidern und vielem mehr ist auch die Sonnencreme ein Produkt, das durch Alternativen ersetzt werden kann, um den eigenen Fußabdruck auf dem Umwelt zu verringern. Vor allem die chemischen Inhaltsstoffe Octinoxat und Oxybenzon, die in zahlreichen Sonnencremes enthalten sind, schaden der Umgebung, allen voran den Gewässern. Der Pazifikstaat Palau hat deshalb sogar die Verwendung solcher Sonnencremes verboten, auch Bonaire und Hawaii denken über ein Verbot nach. Glücklicherweise gibt es aber immer mehr grüne Alternativen, die weniger oder keine Schadstoffe enthalten.