Moderne Teppiche unter dem Umweltaspekt: Natur- oder Kunstfaser
Bereits seit Jahrhunderten nutzen die Menschen Teppiche in ihren Behausungen und das nicht nur, um die Füße warm zu halten, sondern auch als Objekt der Zierde. Heute ist die Welt der modernen Teppiche so vielfältig wie nie zuvor.
10.03.2022
Einfache Schaffellen, gewebte Rundteppiche, Hochflor Teppiche oder Orientteppiche sind nur ein paar wenige Beispiele für die breite Auswahl, die mittlerweile zur Verfügung steht. In allen Farben, Formen und vielen Materialien sind die Bodendecker erhältlich. Für alle, die sich beim Teppichkauf nicht nur für die Optik interessieren, sondern auch für den Umweltaspekt, machen wir nun ein wenig Materialkunde.
Die zwei unterschiedlichen Materialarten bei Teppichen
In der heutigen Zeit lassen sich die Materialien, die für die Teppichherstellung verwendet werden, in zwei Gruppen einteilen: Naturfaser und Kunstfaser. Wie das Wort an sich bereits verrät, beinhaltet Ersteres Materialien, die natürlich gewonnen werden. Dies kann wie bei der Schurwolle von Tieren stammen oder wie bei Baumwolle von Pflanzen. Zu häufig verwendeten Naturfasern für die Teppichherstellung zählen außerdem Seide, Jute, Bambus, Sisal und Kokosfasern.
Auch bei Kunstfasern lässt bereits der Begriff auf die Materialien schließen. Bei modernen Teppichen werden hier in der Regel Polyacryl, Polyester oder Viskose verwendet.
Die verschiedenen Materialien zeichnen sich jeweils durch unterschiedliche Vor- und Nachteile aus. So sind Kunstfasern dafür bekannt, sehr robust zu sein und können einfach gereinigt werden. Auch Baumwolle hat sehr strapazierfähige Eigenschaften, doch sieht es hier bei der Pflege, vor allem bei Nässe schwieriger aus. Seide ist zwar sehr reißfest, aber nicht sehr robust. Aufgrund dieser unterschiedlichen Eigenschaften gibt es nicht das eine Material, dass von jedermann bevorzugt wird. Hier zählen die individuellen Vorlieben und der Anwendungsbereich. Wie aber sieht es nun mit dem Umweltaspekt aus?
Umweltaspekt: Naturfaser vs. Kunstfaser
Gehen wir wieder einmal nur vom Klang des Wortes aus, würde man natürlich sofort sagen, dass Naturfaser das Rennen gewinnt. Bei Kunstfaser wird schließlich etwas künstlich produziert, was hinterher auch wieder entsorgt werden muss. Dieser Punkt geht definitiv an die Naturfaser, denn die Entsorgung dieser Teppiche stellt aus umwelttechnischer Sicht kein Problem dar. Damit lässt sich allerdings nicht pauschal sagen, dass Naturfaser immer besser für die Umwelt ist als Kunstfaser. Werfen wir zum Beispiel einen Blick auf die Produktion von Baumwolle und Polyacryl Teppichen.
Ersteres braucht unheimlich viel Wasser, um zu wachsen. Konkret ausgedrückt sind 8.000 Liter Wasser nötig, um ein Kilo Baumwolle zu erhalten. Für dieselbe Menge Polyacryl werden lediglich 210 Liter gebraucht. Hier gewinnt also die Kunstfaser. Zu beachten ist auch, dass Teppiche aus Kunstfaser häufig eine längere Lebensdauer mit sich bringen und damit länger genutzt werden.
Abschließend lässt sich die Frage nicht endgültig beantworten, welches die bessere Wahl ist. Wichtig ist in jedem Fall, sich für hochwertige Qualität und Verarbeitung zu entscheiden, damit der Teppich lange genutzt werden kann.