Leben & Wohnen

Neue Perspektiven im modernen Holzbau

Auf den ersten Blick scheint der Wunsch nach nachhaltigen Baumaterialien und voll vernetzter Haustechnik nicht zusammen zu passen. Das österreichische Start-up TECHWOODHOMES beweist das Gegenteil – und baut in wenigen Tagen Fertighäuser, die mehr als auf der Höhe der IT-Zeit sind.

31.05.2023

Neue Perspektiven im modernen Holzbau

Sobald das Auto die Einfahrt erreicht, öffnet sich automatisch das Garagentor und der Eingang wird erleuchtet. Der Mähroboter im Garten erkennt eigenständig, dass es mal wieder an der Zeit ist für einen Rasenschnitt und prüft vor dem Losfahren noch schnell das Wetter. Denn beim Grünschnitt sollte zum einen nicht die Sonne vom Himmel heizen, zum anderen kein starker Regen herrschen. Und die Heizung stellt sich passend zur Tageszeit selbst ein – morgens und abends, während der Stoßzeiten im Eltern- oder Kinderbad ist es angenehm warm. In den Randzeiten regelt sich die Heizungsanlage dort wieder etwas herab und hilft so, Energie und damit Kosten zu sparen. Klingt nach einer Utopie aus Schöner-Wohnen-Träumen für wenige Topverdiener? Ist es längst nicht mehr. Auch in der deutschen Mittelschicht erfüllen sich mehr und mehr Menschen den Traum vom „Smart Home“ – von einem Leben im behaglichen Ambiente und im Einklang mit der modernen Technologie, die längst weit mehr bietet als nur ein gut funktionierendes WLAN.

Roll-out des schnellen Internets erlaubt neue Wohnträume

Stichwort WLAN: In der oftmals noch unzureichenden öffentlichen digitalen Infrastruktur, von der auch die Leistungskraft eines häuslichen WLAN letztlich abhängt, sehen viele Haushalte in Deutschland die größte Hürde auf dem Weg zum digitalen Heim. Das belegt eine vor Kurzem veröffentlichte Umfrage der Technischen Universität Darmstadt in Kooperation mit dem Immobilienfinanzierungsvermittler Baufi24. Rund 75 Prozent der Deutschen sind laut der Befragung bereit, in Smart-Home-Technologie zu investieren, vorausgesetzt die örtliche digitale Infrastruktur lässt diese kühnen digitalen Wohnträume auch zu.

Für die digitale Infrastruktur trägt der Staat beziehungsweise von ihm beauftragte private Unternehmen die Verantwortung. Im Koalitionsvertrag der amtierenden Bundesregierung steht klipp und klar: „Unser Ziel ist die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und dem neuesten Mobilfunkstandard.“

Egal ob Großstadt oder eines näheren Tages voll angeschlossener ländlicher Raum: Anbieter von Smart Homes stehen bereits in den Startlöchern, um die digitalen Wohnträume möglich zu machen. Mancher Anbieter schießt dabei aber nicht nur preislich mit seinen Offerten übers Ziel hinaus – und vergisst, dass nicht Apple-Chef Tim Cook oder Tesla-Boss Elon Musk dort einziehen wollen. Viele Smart-Home-Häuser sind so ausgetüftelt, dass ihr Bau ewig dauert, immens viel kostet, die Technik dahinter dennoch stark störanfällig ist und nur von echten Nerds bedient werden kann.

Foto:  TECHWOODHOMES

Komplexes einfach machen – ein großes Versprechen

„Einfach komplex“ lautet dagegen das Versprechen des österreichischen Start-ups TECHWOODHOMES. „Wie sieht das Haus der Zukunft aus? Wie wollen wir wohnen? Diese Fragen stehen im Zentrum, wenn wir uns über das Leben der Zukunft Gedanken machen. Für uns ist klar: Das Haus der Zukunft soll mit der neuesten Technologie ausgestattet sein. Und zwar ausschließlich so, dass diese das Leben erleichtert und die Arbeit reduziert – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich“, sagt Unternehmensgründer Michael Rohrmair.

Das Unternehmen aus Wien bietet die Wahl zwischen fünf Haustypen in Modulbauweise. Das kleinste Haus kostet voll ausgestattet rund 500.000 Euro. Dank des Wandaufbaus aus Holz, Schafwolle und Lehm ist jedes Haus der Österreicher nachhaltig. Bemerkenswert ist die Kürze der Zeit, in der die Fertighäuser aus Holz entstehen: 48 Stunden.

Eine App für alle Services im Haus

Mithilfe einer selbstentwickelten App können alle Tools und Objekte im Hightech-Holzhaus im Innen- und Außenbereich per Smartphone gesteuert werden. Auch das Heizungs- und Kühlsystem in Wand und Decke wird über die App reguliert. Die Holzhäuser des Start-ups eignen für Familien, aber auch für all jene, die das Home-Office neu denken wollen – die „Stadtflucht“ ist im Übrigen ein aktueller Trend unter jungen Menschen.

„Da es bislang weder auf Bau- noch auf Softwareebene eine passende Lösung gibt, haben wir das Haus der Zukunft selbst entwickelt“, erklärt Rohrmair. Gefragt nach seiner Kundschaft zieht er dann doch den Vergleich mit Tesla heran: „Unsere Zielgruppe sind Hard- und Software-begeisterte Kunden aus dem Privatsegment, ohne dabei Technikexperte zu sein. Es ist nahezu unmöglich, unser Haus in Eigenregie zu bauen, da etwa die doppelten Kosten anfallen würden.“

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Quelle: UD/cp
 
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