Leben & Wohnen
Gütezeichen für wasserbewussten Konsum fehlt
Die reichen Industrieländer sind in hohem Ausmaß daran beteiligt, dass sich in anderen Regionen der Welt die Wasserkrise zuspitzt. Schuld daran ist jedoch nicht in erster Linie der direkte Verbrauch aus dem Wasserhahn. Während dieser 125 Liter pro Tag und Person beträgt, ist der indirekte Verbrauch über Nahrungsmittel- und Konsumprodukte - das sogenannte "virtuelle" Wasser - um ein Vielfaches höher, teilt der WWF in einer Aussendung mit. Für Konsumenten ist jedoch noch immer nicht ersichtlich, welche Produkte besonders schädlich für die Wassersituation der produzierenden Regionen sind.
05.04.2010
Deutschland verbraucht jährlich 159,5 Mrd. Kubikmeter virtuelles Wasser, was drei Bodensee-Füllungen entspricht. Täglich sind das pro Person 5.288 Liter oder 25 gefüllte Badewannen. Das virtuell verbrauchte Wasser stammt zu 73 Prozent aus der Landwirtschaft. "Die Lebensmittel, deren Produktion am meisten Wasser erfordert, sind Weizen, Kaffee und Kakao, gefolgt von Baumwolle und Ölsaaten. Bei tierischen Produkten führen Schwein, Milch, Rind, Geflügel und Eier die Liste an", erklärt WWF-Sprecher Martin Geiger. 23 Prozent stammen aus Industrieprodukten.
Effektives Wassersparen bedeutet somit in erster Linie, beim Einkauf aufzupassen. "Man sollte sich überlegen, was man isst und welche Kleidung man trägt", rät Geiger. Sinnvoll sei der saisonale Einkauf, organischer Produkte sowie auch Reduktion oder Verzicht bei Zitrusfrüchten. "Es kommt vor allem darauf an, woher Obst und Gemüse stammen. Kaffee und Kakao werden in wasserreichen Regionen angebaut, während Tomaten, Nüsse und Oliven oft aus dem Mittelmeerraum oder Nordafrika stammen. Eine Gurke aus Spanien kann schlechter für die Wassersituation vor Ort sein als eine Tasse Kaffee", so der WWF-Experte.
Welche Folgen die Einkaufspolitik des Einzelnen auf den Wasserverbrauch anderswo hat, zeigt das Beispiel Spaniens. 500.000 illegal genutzte Brunnen gibt es im Land auf der iberischen Halbinsel. Dahinter steckt jedoch nicht der vergleichsweise niedrige Verbrauch von Privatpersonen, sondern jener der großen Agrarbetriebe, die vor allem nach West- und Mitteleuropa exportieren.
Noch immer kein Wasser-Siegel in Sicht
Bei der Wahl der Kleidung sind Kunstfasern für Geiger keine Alternative zu Baumwolle, da auch bei der Erdöl-Pumpung große Wassermengen verbraucht werden. Bei Bio-Produkten und Öko-Baumwolle kann man davon ausgehen, dass weniger Düngemittel eingesetzt werden. "Bisher gibt es jedoch noch kein Gütesiegel, an dem man den Wasserverbrauch und -management der Produzenten tatsächlich erkennt", muss der Experte eingestehen. Allein Ansätze dafür existieren - wie etwa die Initiativen "Better Cotton" und "Cotton Made in Africa".
Effektives Wassersparen bedeutet somit in erster Linie, beim Einkauf aufzupassen. "Man sollte sich überlegen, was man isst und welche Kleidung man trägt", rät Geiger. Sinnvoll sei der saisonale Einkauf, organischer Produkte sowie auch Reduktion oder Verzicht bei Zitrusfrüchten. "Es kommt vor allem darauf an, woher Obst und Gemüse stammen. Kaffee und Kakao werden in wasserreichen Regionen angebaut, während Tomaten, Nüsse und Oliven oft aus dem Mittelmeerraum oder Nordafrika stammen. Eine Gurke aus Spanien kann schlechter für die Wassersituation vor Ort sein als eine Tasse Kaffee", so der WWF-Experte.
Welche Folgen die Einkaufspolitik des Einzelnen auf den Wasserverbrauch anderswo hat, zeigt das Beispiel Spaniens. 500.000 illegal genutzte Brunnen gibt es im Land auf der iberischen Halbinsel. Dahinter steckt jedoch nicht der vergleichsweise niedrige Verbrauch von Privatpersonen, sondern jener der großen Agrarbetriebe, die vor allem nach West- und Mitteleuropa exportieren.
Noch immer kein Wasser-Siegel in Sicht
Bei der Wahl der Kleidung sind Kunstfasern für Geiger keine Alternative zu Baumwolle, da auch bei der Erdöl-Pumpung große Wassermengen verbraucht werden. Bei Bio-Produkten und Öko-Baumwolle kann man davon ausgehen, dass weniger Düngemittel eingesetzt werden. "Bisher gibt es jedoch noch kein Gütesiegel, an dem man den Wasserverbrauch und -management der Produzenten tatsächlich erkennt", muss der Experte eingestehen. Allein Ansätze dafür existieren - wie etwa die Initiativen "Better Cotton" und "Cotton Made in Africa".
Quelle: UD / pte