„Grüne“ Handy-Programme
Der Markt für Smartphone-Anwendungsprogramme, sogenannte Apps, brummt. Nach Angaben des IT-Branchenverbands Bitkom wurden im vergangenen Jahr allein in Deutschland rund 750 Millionen der kleinen Programme geladen. Mittlerweile bieten die beiden größten Online-Märkte für solche Programme, „Appstore“ (Apple) und „Android Market“ (Google), nicht mehr nur Spiele oder Nachrichtenangebote, sondern auch einige „grüne“ Anwendungen: Sie helfen beim Energiesparen, weisen den Weg zu fair handelnden Modefirmen oder legen offen, welche Produkte den Nachhaltigkeitsversprechen ihrer Hersteller wirklich genügen.
29.03.2011
Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und WWF stellen ihre bereits erprobten Fisch-Einkaufsführer auch als App zur Verfügung. Die Ratgeber erläutern, welche Fischarten Verbraucher bedenkenlos einkaufen und welche sie zum Bestandsschutz besser meiden sollten.
EcoChallenge, ein von Studierenden der Fachhochschule Potsdam entwickeltes Programm, weist mit Infografiken und kurzen Texten Wege zum nachhaltigen Konsum. Das App widmet sich jeder Woche einem neuen Konsumthema und fordert Nutzer zu kleinen Verhaltensänderungen auf.
Welche Obst- oder Gemüsesorten gerade Saison haben und auf regionalen Märkten angeboten werden, zeigt iVeg. Bündnis 90/Die Grünen aus Enger und die Grüne Jugend Kreis Herford präsentieren in der Software mehr als 40 heimische Sorten.
Den Weg zum nächstgelegenen Bio-Laden oder Reformhaus weist der Bio & Naturkost-Finder des deutschen Software-Produzenten Appdreams.de. In der kostenfreien Version werden allerdings nur zwei Geschäfte in der näheren Umgebung des Anwenders angezeigt.
Wie es 76 große Modehersteller wie H&M, C&A oder Jack Wolfskin mit der sozialen Verantwortung gegenüber den Arbeitern ihrer Zulieferfirmen halten, erläutert das App Fair Fashion 2.0 der Schweizer Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern. Für die Firmenbewertung wurden unter anderem die Anerkennung der Arbeitsrechte durch die Unternehmen und ihre Beschaffungspolitik analysiert.
Einen CO2-Rechner zur Ermittlung der eigenen Klimabilanz haben das bayerische Ministerium für Umwelt und Gesundheit und die Initiative „Klimaschutz - das Allgäu handelt“ entwickelt. Der Rechner führt auch CO2-Bilanzen verschiedener Lebensmittel auf.
Beim Sparen von Wärmeenergie unterstützt die Deutsche Energie-Agentur mit einer Heizcheck-App. Mit dem Programm können Hauseigentümer Einsparpotenziale durch Dachdämmung, Verhalten und Anlagentechnik ermitteln und berechnen lassen, wie viel Geld sie dadurch im Jahr sparen können.
Mit dem App Solarchecker des deutschen Solar-Unternehmens SMA Solar Technology können Immobilienbesitzer prüfen, ob sich eine Fotovoltaikanlage auf ihrem Hausdach rentiert und wie viel Strom sie liefern könnte. Die Sonneneinstrahlung am jeweiligen Standort wird aus einer hinterlegten Datenbank ermittelt.
Die Höhe ihres Dauerstromverbrauchs können iPhone-Nutzer mit dem App StandbyCheck kalkulieren. Sie müssen dazu drei Zählerstände innerhalb von 30 Stunden eingeben. Das App der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online erinnert an die Zeitpunkte.
Die Suche nach der nächstgelegenen Recyclinganlage unterstützt der Softwarehersteller Elbatrop Ltd. mit der App Recycling Finder. Laut Herstellerangaben führt das Programm Recyclinghöfe in 14 europäischen Ländern, besonders viele in Deutschland.
Quelle: RNE