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Weiterhin steigende Marktanteile bei Fairtrade

Die Kundennachfrage für Produkte mit Fairtrade-Siegel steigt stetig, gleichzeitig hat Fairtrade Bauern und Arbeitskräften immer mehr zu bieten. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Jahresbericht von Fairtrade International, der kürzlich veröffentlicht wurde. Das international führende Sozialsiegel verzeichnete erneut starke Zuwächse, die Verkaufszahlen fair-gesiegelter Produkte kletterten 2013 weltweit auf 5,5 Milliarden Euro.

10.09.2014

Unter den führenden Fairtrade-Produktgruppen stiegen die Verkäufe 2013 für Kaffee (acht Prozent), Zucker (22 Prozent), Bananen (12 Prozent) und Blumen (16 Prozent). Die stärksten Marktzuwächse gab es in den USA, wo der Verkauf von Fairtrade-Produkten seit der Einführung des Fairtrade-Siegels im Jahr 2012 die Einnahmen auf 300 Millionen Euro anwachsen ließ. Des Weiteren stark im Kommen sind die neuen Süd-Süd-Märkte Indien und Kenia, die sich zusammen mit Südafrika in die Gruppe von Fairtrade-Produzentenländern mit rasanten Verkaufszuwächsen bei Fairtrade-Produkten auf ihren eigenen Märkten einreihen.

Deutschland konnte seine Marktposition auf Platz zwei hinter dem Fairtrade-Marktführer Großbritannien ausbauen mit Rekordabsätzen in Höhe von 650 Millionen Euro und einem starken Jahreswachstum von 23 Prozent. Gleichzeitig vermeldet Fairtrade International mehrere weitreichende Maßnahmen, die die Chancen für die Menschen am anderen Ende der Produktionskette noch weiter verbessern sollen - letztere machen mittlerweile mehr als 1,4 Millionen Bauern und Arbeitskräfte aus, die 1.210 Produzentenorganisationen in 74 Ländern angehören.

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"Wir kombinieren die steigenden Markterfolge mit neuen Ansätzen, um die Wirksamkeit von Fairtrade für Kleinbauern und Arbeitskräfte noch zu verstärken. Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir neue Richtwerte für existenzsichernde Löhne eingeführt, von der lokalen Bevölkerung getragene Pilotprojekte zur Prävention von Kinderarbeit ins Leben gerufen, örtliche Gewerkschaften bei Verhandlungen mit Arbeitgebern unterstützt - und das ist bisher nur die Hälfte von dem, was wir uns in unserer ambitionierten neuen Strategie aus dem vergangenen Jahr vorgenommen haben", berichtet Harriet Lamb, Geschäftsführerin von Fairtrade International.

Fairtrade führte neue Programme ein, um Kleinbauernorganisationen krisenresistenter zu machen. Der Fairtrade Access Fund vergab Darlehen im Wert von insgesamt 7,5 Millionen Euro an 14 Produzentenorganisationen, von denen 60.000 Kleinbauern profitierten. Fairtrade startete drei neue Projekte zur Anpassung an Auswirkungen des Klimawandels in Lateinamerika und Ostafrika. Die Programme werden gemeinsam mit Partnerorganisationen ergänzend zu Fairtrades Kernaktivitäten im Bereich Standards, Zertifizierung und Siegelvergabe durchgeführt.

Fairtrade hat darüber hinaus seinen Ansatz zu Lohnarbeitskräften überarbeitet. Die neueste Version des Fairtrade-Standards für lohnabhängig Beschäftigte sichert Arbeiterinnen und Arbeitern mehr Selbstbestimmung in Entscheidungsprozessen, stärkere Unterstützung bei der Wahrnehmung ihrer Vereinigungsfreiheit, mehr Flexibilität bei der Verwendung der Fairtrade-Prämie und klarere Anforderungen zur Annäherung an existenzsichernde Löhne.

Die Organisation hat in ein präziseres System für Wirkungskontrollen investiert. Wirkungsstudien, die im Laufe des Jahres durchgeführt wurden, belegten eine Reihe positiver Effekte. Beispielsweise gaben in einer von der Corporation for Rural Business Development (CODER) durchgeführten Studie über Bananen in Kolumbien alle Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter an, dass ihre Lebensqualität höher sei, nachdem sich ihre Plantage Fairtrade angeschlossen hatte, 96 Prozent aller Kleinbauern bestätigten, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verbessert habe (durchschnittlich um 34 Prozent), seitdem sie sich an Fairtrade beteiligen. Die Studien beleuchteten allerdings auch schwierige Bedingungen für Gelegenheitsarbeitskräfte auf Farmen von Kleinbauern und den dringenden Bedarf an mehr Marktzugängen für viele Produzenten. Fairtrade unternimmt bereits Schritte zur Verbesserung in diesen Bereichen.

"Bei Fairtrade geht es um Empowerment und langfristige Entwicklungen: Kleinbauern und Arbeitskräfte bewältigen Schritt für Schritt tief verwurzelte Probleme, um eine bessere Zukunft für sich, ihre Familien und ihr soziales Umfeld zu schaffen," erklärt Marike de Peña, Vorstandsvorsitzende von Fairtrade International und Geschäftsführerin einer Bananenkooperative in der Dominikanischen Republik. "Wir können und werden die Regeln des Weltmarkts ändern und Produzenten dabei unterstützen, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen."

Weitere Höhepunkte aus dem Jahresbericht von Fairtrade International

Die aufstrebenden Märkte Tschechien, Hongkong und Südkorea verdoppelten jeweils ihre jährlichen Verkaufszahlen. Auszahlungen der Fairtrade-Prämie, die Produzenten zusätzlich zum Verkaufspreis erhalten, betrugen mehr als 86 Millionen Euro. Kleinbauernorganisationen investierten 86 Prozent ihrer Prämiengelder in Leistungen für ihre Betriebe und zur Stärkung ihrer Kooperativen.

Fairtrade konnte elf Unternehmen für seine neuen Fairtrade-Programme gewinnen, mit Abnahmeversprechen über jährlich steigende Mengen Fairtrade-Kakaos und -Baumwolle, die allein für Kakaobauern 1,3 Millionen Euro zusätzlicher Fairtrade-Prämieneinnahmen im Jahr 2014 generieren werden. Das Produzentennetzwerk Fairtrade-Afrika übernahm die Zuständigkeit für Dienstleistungen an Kleinbauern und Arbeitskräfte in Afrika und dem Mittleren Osten. Der Einzelhandel bietet mittlerweile 30.000 Fairtrade-Produkte in 125 Ländern an.

Quelle: UD/na
 

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