Dokumentarfilm über Kehrseite des Palmöl-Booms
In deutschen Kinos startet jetzt der Dokumentarfilm "Landraub" über die weltweite Ausbeutung von Ackerflächen. Kino-Regisseur Kurt Langbein ist dabei in Indonesien und Malaysia auch der Kehrseite des Palmöl-Booms nachgegangen. Für die ZDF-Umweltreihe "planet e." greift er zusammen mit seiner Kollegin Marlies Faulend die Frage auf: Kann Palmöl ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich hergestellt werden?
09.10.2015
Ist es möglich, im Alltag auf Palmöl zu verzichten? Ob Margarine, Pizza, Schokoriegel, Waschmittel oder Biosprit - überall ist das Fett drin, da es als billiges und extrem haltbares Universalfett gilt. "Es ist fest, geruchlos und lässt sich prima verarbeiten", erklärt Lebensmitteltechnologe Stephen Hubbes die Vorzüge des Öls für die Lebensmittelindustrie. "Es wird nicht ranzig, und es ist günstig - deshalb ist zum Beispiel auch in immer mehr Schokoladen Palmöl statt Kakaobutter drin."
Der aus diesen Vorzügen resultierende Boom hat nun fatale Folgen: Palmöl-Plantagen gefährden die letzten Regenwälder Südostasiens. Allein in Indonesien werden jedes Jahr 620.000 Hektar (entspricht der Fläche von rund 868.000 Fußballfeldern) Regenwald abgeholzt, um Ölpalmen anbauen zu können. Durch die Entwässerung der entwaldeten Torfböden entweicht Kohlendioxid in die Atmosphäre. Dadurch ist Indonesien mittlerweile für knapp zehn Prozent der globalen Treibhausemissionen verantwortlich und steht hinter China und den USA an dritter Stelle der größten Klimasünder.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zur Sendung "Palmöl - vom Urwald in die Schokocreme" mit Dokumentarfilmer Kurt Langbein, die am Sonntag, den 11. Oktober, im Rahmen der ZDF-Umweltreihe "planet e." ausgestrahlt wird.
Weitere Informationen zum Kinofilm "Landraub" gibt es hier.