Lebensmittel

Seuchenalarm: Bakterium bedroht Olivenernte

Die Olivenernte in Süditalien wird von einer dramatischen Bakterieninfektion bedroht, die sich zu einer Gefahr für ganz Europa ausweiten könnte. Verantwortlich hierfür ist ein Mikroorganismus namens Xylella fastidiosa, der angeblich ursprünglich aus Amerika eingeschleppt worden sein soll und mittlerweile in der Region Apulien Tausende von Hektar mit teilweise uralten Olivenbäumen befallen hat. Geht es nach den Plänen der EU-Kommission, sollen nun mehr als eine Million davon gefällt werden, um ein weiteres Ausbreiten der Seuche zu verhindern.

08.04.2015

Seuchenalarm: Bakterium bedroht Olivenernte zoom

"Italien muss sich intensiver bemühen, die bakterielle Krankheit einzudämmen, die unzählige Olivenbäume in der südliche Provinz Lecce befallen hat", so die Forderung der EU-Kommission aus Brüssel. Den Angaben des europäischen Exekutivorgans zufolge sollen gegenwärtig bereits mindestens zehn Prozent der insgesamt elf Millionen Pflanzen in der Region von diesem Problem betroffen sein. "Infizierte Bäume müssen zerstört und der Handel mit Spezies, die sehr anfällig für eine Ansteckung sind, muss eingeschränkt werden", betont die Kommission die Wichtigkeit, schnell Maßnahmen zu ergreifen. Besonders gefährdet seien etwa Zitrusfrüchte und Weingärten.

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) gibt es noch eine ganze Reihe ungeklärter Fragen, was den Ausbruch der aktuellen Seuche betrifft. Fest steht lediglich, dass Xylella fastidiosa befallene Bäume durch Austrocknung umbringt. Die Experten der EU-Agentur vermuten, dass seine Übertragung über verschiedene Arten von Insekten erfolgt, die den Saft aus den betroffenen Pflanzen heraussaugen.

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Bedrohung für Europas Landwirtschaft

Interessant ist, dass das Bakterium bereits im Herbst 2013 erstmals in Europa aufgetaucht ist und sich deutlich schneller verbreitet hat als ursprünglich angenommen. Auch ein Katalog mit Gegenmaßnahmen, den die EU-Kommission im Juli vergangenen Jahres veröffentlicht hat, konnte den weiteren Ausbruch der Seuche bislang nicht verhindern. Da der Schädling sich nicht nur mit Ölbäumen begnügt, sondern quasi auf alle Arten von Obstpflanzen überspringen kann, stellt er letztlich eine Bedrohung für die gesamte Landwirtschaft Europas dar, warnen die Experten aus Brüssel.

Ob ein radikaler Kahlschlag der infizierten Gebiete tatsächlich ein Ende der Seuche bringt, bleibt aber abzuwarten. "Auch Bäume, die keine Symptome einer Erkrankung aufweisen, könnten mit dem Bakterium infiziert sein. Das macht es schwierig. Es wird wohl nicht ausreichen, einfach alle Bäume mit Krankheitsanzeichen umzuschneiden", zitiert BBC News die skeptische Einschätzung eines EBL-Sprechers.

Quelle: UD/pm
 

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