Was verschlingt mein Fleischkonsum?
Problematische Tierhaltung, Ressourcenverbrauch und exzessive Antibiotika-Behandlungen - diese Themen bekommen Verbraucher bei jedem Fleischskandal erneut vorgekaut. Und trotzdem verzehrt der Durchschnittsdeutsche weiterhin 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Das Thema scheint zu abstrakt zu sein, als dass Verbraucher die Umweltbelastung mit dem eigenen Fleischkonsum in Verbindung bringen.
27.03.2015
Ein Online-Tool will Abhilfe schaffen: Wie viel Wasser, Antibiotika, Land und Futtermittel sind für meinen ganz persönlichen Fleischkonsum notwendig? Was ist mein Anteil an der Umweltbelastung? Und wie viele Ressourcen können eingespart werden, wenn jede zweite oder dritte Fleischmahlzeit durch beispielsweise Tofu ersetzt wird?
Durch die Eingabe des persönlichen Fleischverzehrs können Verbraucher berechnen wie viel Wasser, Land, CO2, Antibiotika und Tierleben notwendig sind, um die Herstellung der entsprechenden Fleischwaren zu ermöglichen. Standartwerte wie Fleischkonsum sind bereits vorausgefüllt, können aber einfach abgeändert werden. So erhält jeder Verbraucher sein ganz persönliches Ergebnis. Zudem kann simuliert werden, wie viele Ressourcen eingespart werden, wenn jede soundsovielste Fleischmahlzeit durch Tofu ersetzt wird.
Wenn Vegetarier und leidenschaftliche Fleischesser aufeinander treffen, führt das oft zu zähen und unerbittlichen Diskussionen. Die Argumente sind dabei selten objektiv, sondern vom eigenen Geschmack und den persönlichen Moralvorstellungen geleitet. Jeder weiß, dass für die Fleischproduktion Tiere sterben müssen. Aber was für ein Stück Fleisch alles notwendig war, sieht man dem Schnitzel in der Pfanne oder der Wurst auf dem Grill nicht an.
"Wir wollen die Folgen greifbar machen und verständlich darstellen. Zudem findet man in der Literatur häufig nur recht allgemeine Zahlen. Das Online-Tool hingegen liefert jedem sein ganz persönliches Ergebnis. Ziel des Rechners ist es aber nicht, Verbraucher zu bekehren. Denn hinsichtlich der Belastung für die Umwelt sind Soja und andere vegetarische Produkte auch keine Allheilmittel", so Tim Lilling, Projektleiter von blitzrechner.de.
blitzrechner.de versteht sich als offene und neutrale Informationsplattform. Die immer wieder öffentlich geführte Diskussion zum Thema kann überprüft und Argumente mit Fakten hinterlegt werden. Die Verbraucher können dabei verschiedene Szenarien durchspielen: Was passiert, wenn ich nur 30 Prozent Fleisch ersetze? Wie viele Tiere können bei 80 Prozent weiterleben? Die Berechnung erfolgt immer anonym und die Ergebnisse werden nicht gespeichert.