Lebensmittel oft in bester Absicht verschwendet
Gut gemeint ist nicht immer gut getan - vor allem, wenn zu viel eingekauft und gekocht wird. Die Folge sind verschwendete Lebensmittel und sinnlos ausgegebenes Geld. Beides hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Geldtasche, wie die Cornell Food and Brand Lab, Embrapa und die Getulio Vargas Foundation ermittelt haben.
17.06.2016
Bisher war der Zusammenhang zwischen Zuneigung und Essen im Überfluss nicht genau erforscht. Auch war nicht klar, welchen Beitrag das zu den 371 Dollar (rund 330 Euro), die pro Kopf in US-Haushalten jährlich verschwendet werden, leistet. Nachdem die Forscher Gustavo Porpino, Brian Wansink und Juracy Parente eine erste Studie zur Verschwendung von Lebensmitteln bei Familien der unteren Mittelklasse in Brasilien abgeschlossen hatten, untersuchten sie jetzt Familien mit einem ähnlichen Einkommen im Upstate New York.
Ziel der Forscher war es, nach verbreiteten Angewohnheiten zu suchen, in die in den USA zur Verschwendung von Lebensmitteln führen. Es zeigte sich, dass Mütter häufig gerne große Portionen auf den Tisch bringen, um ihre Zuneigung zu ihrer Familie sichtbar zu machen. Menschen, die in der Vergangenheit unter einer Ernährungsunsicherheit litten, neigen besonders dazu, sicherheitshalber zu viele Vorräte anzulegen.
"Tun alles, um eine gute Mutter zu sein"
Kommt ungesundes Essen auf den Tisch, gibt es dazu auch noch Gesundes, um die anderen "Sünden" wettzumachen. Da mehr Essen auf den Tisch kommt, bleibt auch mehr übrig, das häufig weggeworfen wird. Tatsächlich war das Nichtnutzen von Überresten die häufigste Ursache für die Verschwendung von Lebensmitteln. "Diese Menschen tun alles, um der Rolle einer 'guten Mutter' zu entsprechen. Es gibt mehr als genug zu essen, auch zwischen den Mahlzeiten. Dieses Verhalten führt jedoch auch dazu, dass Lebensmittel und Geld verschwendet werden und kann sogar zu Fettleibigkeit führen", erklärt Porpino.
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