Sklavenarbeit in Chicken Nuggets von Edeka, Rewe, Lidl und Aldi
Edeka, Rewe, Lidl und Aldi verkaufen Chicken Nuggets aus Fleisch, das in Brasilien unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen produziert wird. Das haben aktuelle Recherchen der Christlichen Initiative Romero (CIR) gezeigt. Von dem Skandal sind vor allem als Eigenmarken vertriebene Produkte der Supermärkte und Discounter betroffen. Grundlage der Recherchen ist eine Studie des brasilianischen Journalistennetzwerks Repórter do Brasil, die im Rahmen der internationalen Kampagne "SUPPLY CHA!NGE" entstand.
30.09.2016
Die Wanderarbeiter, die in Fängerkolonnen in den Zuchtbetrieben arbeiten, werden in Schuldknechtschaft getrieben. "Dieser Skandal hat System: Auf der Suche nach dem billigsten Lieferanten, scheuen Supermärkte und Discounter nicht davor zurück, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen in der Produktion in Kauf zu nehmen", erklärt Sandra Dusch Silva von der CIR.
Am höchsten sei der Preisdruck bei Eigenmarken. Nach den Discountern setzen auch Supermärkte verstärkt auf Produkte aus eigenem Haus. Durch ihre Größe und Marktmacht können die Ketten den produzierenden Unternehmen die Lieferbedingungen bis hin zu den Preisen diktieren.
In Brasilien werden jährlich sechs Milliarden Hühnchen geschlachtet, Tendenz steigend. Damit ist das Land zum größten Geflügelexporteur der Welt aufgestiegen und hat die USA und China überholt. Für Deutschland ist Brasilien der wichtigste außereuropäische Handelspartner in puncto Geflügelfleisch, vor allem bei verarbeiteten Produkten.