Lebensmittel

Glitzer in Lebensmitteln

Glitzer ist voll im Trend, ob auf Backwaren oder in Getränken, alles muss glitzern. Allerdings sind nicht alle Glitzerprodukte ungefährlich, einige enthalten beispielsweise Azofarbstoffe, die die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen können oder Titandioxid, dessen Auswirkungen aktuell zur Diskussion stehen. Besondere Vorsicht ist bei Glitzerpulver aus dem Internet geboten, da dieses nicht immer essbar ist.

07.01.2020

Glitzer in Lebensmitteln - nicht alle Glitzerprodukte sind ungefährlich

Glitzer in Lebensmitteln entsteht meist durch Titandioxid (E 171) und Eisenoxid (E 172). Diese beiden Farbstoffe werden auf Trägerstoffe wie Gummi arabicum, Gelatine, Zucker oder Stärke aufgebracht. Mit weiteren bunten Farbstoffen versetzt, glitzern die Produkte in den verschiedensten Farben. „Doch hier ist Vorsicht geboten, nicht immer sind die Farbstoffe unbedenklich“, sagt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bremen. „Nicht alle Glitzerpulver sind essbar, es gibt sogenanntes „non-toxic Glitzer, welches im Gegensatz zum „edible“ Glitzer nicht für den Verzehr geeignet ist.“ Die Aufmachung der Verpackungen ist jedoch sehr ähnlich, man findet sie überwiegend online.

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Gerade bei Produkten aus dem Internet kommen auch immer wieder Azofarbstoffe zum Einsatz. Sie können die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen – darauf muss auf der Verpackung hingewiesen werden, denn sie sind erlaubt!

Es gibt Farbstoffe, die tierischen Ursprungs sind – Vegetarier und Veganer sollten deshalb die Zutatenliste genau lesen und wissen, was sich hinter den E- Nummern verbirgt. Beispielsweise steht E 120 für echtes Karmin, einen roten Farbstoff, der aus Schildläusen gewonnen wird.

Titandioxid – auch E 171 genannt

Titandioxid ist ein weißer Farbstoff, der aus Titaneisen gewonnen wird. Es findet Anwendung in Wandfarben, aber eben auch in Lebensmitteln. Die Europäische Sicherheitsbehörde stuft die orale Aufnahme als unbedenklich ein, das Einatmen jedoch stuft der Risikoausschuss der Europäischen Chemikalienagentur als vermutlich krebserregend ein. In Frankreich wird die Verwendung ab 2020 für ein Jahr ausgesetzt. Innerhalb dieses Jahres sollen weitere Untersuchungen stattfinden.

Der Marktcheck

„Online und im Supermarkt haben wir uns 19 Backartikel mit Glitzer genauer angeschaut“, ergänzt Pannenbecker. „Wir haben nur ein Produkt gefunden, was ohne Titandioxid auskommt!“ Bei zwei Produkten aus dem Internet wurde Azofarbstoffe mit dem notwendigen Warnhinweis versehen. Von Acht Glitzerpuderprodukten enthielten fünf Verpackungen keinen Hinweis darauf, dass sie nicht eingeatmet werden sollten. „Dies ist vor allem beim Backen und Verzieren mit Kindern wichtig“, betont Pannenbecker. Produkte, die „vor dem Verzehr“ wieder entfernt werden sollten und mit non toxic gekennzeichnet waren sind Teil der Stichprobe. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich bei Glitzerpuder, der dann auf Kuchen, Plätzchen oder Pralinen ist, diesen wieder rückstandslos zu entfernen. Auch waren nicht alle Produkte vegetarisch, sie enthielten Zutaten wie Gelatine, echtes Karmin, Schellack oder Bienenwachs, sie waren aber auch nicht als vegetarisch gekennzeichnet!

Tipp: Glitzer selber machen

Glitzer kann ganz einfach mit Zucker und natürlichen Lebensmittelfarben selber gemacht werden. Dafür Zucker mit Wasser und ein wenig Farbe verrühren und auf eine glatte Fläche gießen, so entsteht ein hauchdünner Film der gebrochen in der gewünschten Farbe glitzert. Das ist in vielen Fällen günstiger und außerdem ist so sichergestellt, dass keine Azofarbstoffe oder weitere bedenkliche Stoffe den Glitzer-Spaß verringern.

Quelle: UD/pm
 

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