Süße Datteln, starke Frauen: Bio-Genuss aus Tunesien

Nicht umsonst nennen die Einheimischen die Dattelpalme „Baum des Lebens“. In Tunesien sind Datteln neben den Einnahmen aus dem Wüstentourismus ein wichtiges Handelsgut und ein zentraler Wirtschaftsfaktor in der strukturschwachen Region nördlich der Sahara. Eine nachhaltige Nutzung dieser wertvollen Ressource ist daher besonders wichtig. Direkt am Nordrand der Sahara, in der Nähe des grossen Salzsees Chott el Djerid, liegen die Dattelprojekte von South Organic, einer Partnerfirma der gebana.

Knappe Wasserressourcen für Dattelanbau nachhaltig nutzen

Ein zentrales Problem der Region ist die zunehmende Wasserknappheit. Die Grundwasserentnahme ist mehr als doppelt so hoch wie das Grundwasserdargebot, wobei 95 Prozent des Wasserverbrauchs auf die Landwirtschaft entfallen. Bei diesem hohen Wasserverbrauch droht bereits 2030 eine akute Wasserknappheit, wenn nicht ein grundlegendes Umdenken in der Wassernutzung stattfindet. Das Engagement von gebana und South Organic konzentriert sich deshalb auf eine angepasste und nachhaltige Landwirtschaft in den Oasen. „Wir achten stark auf die Förderung traditioneller Anbaumethoden und die schonende Nutzung der knappen Wasserressourcen. Die Entwicklung und der Einsatz von Bewässerungsanlagen, die viel weniger Wasser verbrauchen als die Flutung der Anbauflächen, reduzieren den Wasserverbrauch. Der Verzicht auf künstliche Düngemittel und Herbizide ist ein weiterer Beitrag zum Erhalt des Ökosystems in den Oasen“, erläutert Elvira Zingg, bei gebana zuständig für Supplier Development und Nachhaltigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt von gebana ist die Stärkung kleinbäuerlicher Strukturen. Die biologisch-organische Produktion, verbunden mit fairen und stabilen Preisen, ermöglicht den Produzenten und ihren Familien eine langfristige Zukunftsperspektive.

Bäume des Lebens – Dattelpalmen sichern Lebensunterhalt von tunesischen Frauen

In den Sortierzentren von South Organic herrscht geschäftige Ruhe: Hier sortieren, reinigen und wiegen Frauen die frisch geernteten Datteln und führen strenge Qualitätskontrollen durch. Anschließend verpackt das Team in der Zentrale die Datteln sorgfältig in versandfertige Kartons, die schließlich bei den Konsumentinnen und Konsumenten zu Hause ankommen. „90 Prozent unserer Mitarbeitenden sind Frauen. Männer beschäftigen wir vor allem für körperlich anstrengende Tätigkeiten wie den Transport von Kisten und Paletten“, sagt Jihen Bensidhom. Sie ist verantwortlich für die Produktion und Verarbeitung in der Sortieranlage am Hauptsitz der gebana-Partnerfirma South Organic in Kebili. Sie arbeitet dort seit 2012 und leitet derzeit ein Team von 60 Frauen. Auch das Management von South Organic besteht zu 75 Prozent aus Frauen. „Junge Frauen arbeiten bei uns, um ihr Studium zu finanzieren. Die Älteren kommen her, um Geld zu verdienen, bevor sie in Rente gehen. Wir, die Älteren, haben Erfahrung. Wir gehen den Jüngeren mit gutem Beispiel voran, die uns respektieren.“

Fair und bewusster backen mit Bio-Datteln statt Zucker

Datteln sind nicht nur ein beliebter Snack, sondern werden auch immer häufiger als Zuckeralternative beim Backen verwendet. Durch ihre natürliche Süße kann der Zuckergehalt in Rezepten reduziert oder sogar ganz weggelassen werden. Zudem sorgt der hohe Feuchtigkeitsgehalt der Datteln dafür, dass Kuchen, Kekse und andere Backwaren saftig und locker bleiben. Darüber hinaus liefern die orientalischen Früchte zahlreiche Nährstoffe, darunter Ballaststoffe sowie lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium.

Alle gebana-Produkte werden in Grosspackungen angeboten, die wenn immer möglich direkt im Herkunftsland befüllt und umgehend an die Kundinnen und Kunden versandt werden. Dies trägt zur Abfallvermeidung bei, verkürzt die Transportwege und erhöht die Effizienz. Trockenfrüchte wie Datteln gibt es als entsteinte Variante in 1-Kilo-Kisten und als Datteln an der Rispe in 3-Kilo-Kisten. Sie sind lagerfähig und können kühl und trocken über längere Zeit gelagert werden.