Lebensmittel
NABU vergibt "Grünen Einkaufskorb"
Der NABU hat erstmals Lebensmittelmärkte mit dem NABU-Umweltpreis "Grüner Einkaufskorb" prämiert. Mit dem Preis wurden Lebensmittelmärkte ausgezeichnet, die umweltfreundlichen Konsum durch die Auswahl und Präsentation von ökologischen Produkten in besonderem Maße fördern."Die prämierten Märkte mit den durchdachten Konzepten sind Wegweiser für einen umweltfreundlichen Einkauf. Sie zeigen, welche Möglichkeiten der Handel hat, um das Warenangebot ökologisch, klimafreundlich und ressourcenschonend zu gestalten", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich der Preisverleihung.
09.12.2010
Sieger in der Kategorie "Filialen der großen Lebensmittelketten" ist die tegut-Filiale in Kassel-Bettenhausen unter der Geschäftsführung von André Lindner. Das Geschäft überzeugte mit einem Anteil von fast 30 Prozent Bioprodukten im Sortiment. In der Kategorie "Selbstständige" überzeugte das Geschäft E neukauf Kappe im niedersächsischen Wunstorf unter der Leitung von Lennart Schmidt wegen der transparenten Kundeninformationen. Regionskarten geben Auskunft über die Herkunft der Ware. In der Kategorie "Biolebensmittelmärkte" gewinnt der Leipziger Biomarkt Biomare II unter der Geschäftsführung von Malte Reupert. Als vorbildlich bewerteten die Juroren die langfristig gesetzten Ziele und das nachhaltige und stichhaltige Konzept. Die Preisträger wurden von einer Fachjury ausgewählt. Außerdem ging ein Sonderpreis für umweltfreundliche Getränkeverpackungen an Fair und Quer Naturkost in Heidelberg. Der Markt unter der Geschäftsführung von Antje Seyler überzeugt im Getränkesortiment: 100 Prozent der im Markt angebotenen Getränke sind in Mehrwegflaschen, Schlauchbeutel und Getränkekartons abgefüllt. Die sinkenden Quoten umweltfreundlicher Getränkeverpackungen auf nunmehr 40 Prozent veranlassten den NABU zur Vergabe des Sonderpreises.
Olaf Tschimpke, NABU-Präsident: "Es gibt heute viele gute Umweltschutzinitiativen im Handel. Das zeigt sich auch an den hier ausgezeichneten Märkten. Aber leider beobachten wir auch alarmierende Rückschritte, die die Politik auf den Plan rufen müssen. Die Mehrwegflaschen beim Mineralwasserverkauf haben mittlerweile nur noch einen Marktanteil von knapp über 40 Prozent. Und die ökologisch vorteilhaften Getränkekartons umschließen nicht mehr auf knapp drei Viertel aller Fruchtsäfte und Co., sondern ebenfalls nur noch 40 Prozent. Hier ist politisches Handeln zum Schutz vor Plastikeinwegverpackungen erforderlich, damit wir die selbstgesteckten politischen Ziele von 80 Prozent erreichen."
Die Auszeichnungen wurden vom NABU-Präsidenten, Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium sowie der Autorin Ruth Moschner übergeben. Im Rahmen eines Talks "Umweltschutz im Lebensmitteleinzelhandel" diskutierten NABU-Präsident Olaf Tschimpke, Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, Michael Gerling, Geschäftsführer der Mittelständischen Filialbetriebe Gerling und Friedhelm Dornseifer von der Dornseifer Unternehmensgruppe vor der Preisverleihung über die Entwicklungen des vergangenen Jahres. Der Talk wurde von Marcelo Crescenti, Chefredakteur der "Lebensmittel Zeitung direkt" und Medienpartner des Umweltpreises moderiert.
Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium: "Eine Verringerung des Ressourcenverbrauchs ist unabdingbare Voraussetzung für die zukünftige Überlebenssicherung der Menschheit. Eine Wirtschaftsweise und eine Konsumkultur, die natürliche Ressourcen verschwenden und sie nach Gebrauch nicht wieder in den Kreislauf zurück bringen, sind nicht zukunftsfähig. Für die Realisierung von nachhaltigem Konsum hat der Einzelhandel eine entscheidende Bedeutung. Er ist das Scharnier zum Kunden, er erreicht die Menschen direkt und unmittelbar."
Michael Gerling, Geschäftsführer der Mittelständischen Filialbetriebe: "Der Handel hat eine Verantwortung für die Umwelt und übernimmt diese auch. Aber natürlich ist er darauf angewiesen, dass seine Kunden bei der Initiative mitmachen und das Ganze wirtschaftlich darstellbar bleibt. Derzeit sind die Rahmenbedingungen für mehr Umweltschutz gut, weil der Wille dazu da ist und sich dies auch fast immer rechnet. Inwiefern Umweltschäden und Ressourcenverbrauch auch über den Preis dargestellt werden können, ist nicht ohne weiteres zu beantworten. Eine Annäherung an das Thema ist nur nach intensiver und fundierter Auseinandersetzung möglich."
Friedhelm Dornseifer, Geschäftsführer der Dornseifer-Frischemärkte: "Wir sind uns als Händler der Verantwortung für die zukünftige Entwicklung in der Branche bewusst, sind aber nicht dazu da, den Verbraucher zu erziehen. Wir müssen uns anstrengen, dass auch in Regionen mit geringerer Kaufkraft der Absatz von umweltfreundlichen Produkten steigt. Deshalb haben wir Händler die Verantwortung, zu informieren. Diese Informationen müssen meiner Ansicht nach klar und verständlich sein, damit die Verbraucher diese wahrnehmen und sich tatsächlich informiert und nicht abgeschreckt fühlen."
Ruth Moschner, Moderatorin und Autorin: "Ich gehe schon immer gerne einkaufen. Umso mehr freue ich mich als Kundin, wenn regionale und vor allem Lebensmittel aus ökologischem Anbau das Warensortiment prägen. Besonders beeindruckend ist es, dass die Preisträger eine Strategie und nachhaltige Weiterentwicklung ihres jetzt schon guten Konzepts verfolgen. Das regt auch andere zum Nachmachen an."
Olaf Tschimpke, NABU-Präsident: "Es gibt heute viele gute Umweltschutzinitiativen im Handel. Das zeigt sich auch an den hier ausgezeichneten Märkten. Aber leider beobachten wir auch alarmierende Rückschritte, die die Politik auf den Plan rufen müssen. Die Mehrwegflaschen beim Mineralwasserverkauf haben mittlerweile nur noch einen Marktanteil von knapp über 40 Prozent. Und die ökologisch vorteilhaften Getränkekartons umschließen nicht mehr auf knapp drei Viertel aller Fruchtsäfte und Co., sondern ebenfalls nur noch 40 Prozent. Hier ist politisches Handeln zum Schutz vor Plastikeinwegverpackungen erforderlich, damit wir die selbstgesteckten politischen Ziele von 80 Prozent erreichen."
Die Auszeichnungen wurden vom NABU-Präsidenten, Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium sowie der Autorin Ruth Moschner übergeben. Im Rahmen eines Talks "Umweltschutz im Lebensmitteleinzelhandel" diskutierten NABU-Präsident Olaf Tschimpke, Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, Michael Gerling, Geschäftsführer der Mittelständischen Filialbetriebe Gerling und Friedhelm Dornseifer von der Dornseifer Unternehmensgruppe vor der Preisverleihung über die Entwicklungen des vergangenen Jahres. Der Talk wurde von Marcelo Crescenti, Chefredakteur der "Lebensmittel Zeitung direkt" und Medienpartner des Umweltpreises moderiert.
Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium: "Eine Verringerung des Ressourcenverbrauchs ist unabdingbare Voraussetzung für die zukünftige Überlebenssicherung der Menschheit. Eine Wirtschaftsweise und eine Konsumkultur, die natürliche Ressourcen verschwenden und sie nach Gebrauch nicht wieder in den Kreislauf zurück bringen, sind nicht zukunftsfähig. Für die Realisierung von nachhaltigem Konsum hat der Einzelhandel eine entscheidende Bedeutung. Er ist das Scharnier zum Kunden, er erreicht die Menschen direkt und unmittelbar."
Michael Gerling, Geschäftsführer der Mittelständischen Filialbetriebe: "Der Handel hat eine Verantwortung für die Umwelt und übernimmt diese auch. Aber natürlich ist er darauf angewiesen, dass seine Kunden bei der Initiative mitmachen und das Ganze wirtschaftlich darstellbar bleibt. Derzeit sind die Rahmenbedingungen für mehr Umweltschutz gut, weil der Wille dazu da ist und sich dies auch fast immer rechnet. Inwiefern Umweltschäden und Ressourcenverbrauch auch über den Preis dargestellt werden können, ist nicht ohne weiteres zu beantworten. Eine Annäherung an das Thema ist nur nach intensiver und fundierter Auseinandersetzung möglich."
Friedhelm Dornseifer, Geschäftsführer der Dornseifer-Frischemärkte: "Wir sind uns als Händler der Verantwortung für die zukünftige Entwicklung in der Branche bewusst, sind aber nicht dazu da, den Verbraucher zu erziehen. Wir müssen uns anstrengen, dass auch in Regionen mit geringerer Kaufkraft der Absatz von umweltfreundlichen Produkten steigt. Deshalb haben wir Händler die Verantwortung, zu informieren. Diese Informationen müssen meiner Ansicht nach klar und verständlich sein, damit die Verbraucher diese wahrnehmen und sich tatsächlich informiert und nicht abgeschreckt fühlen."
Ruth Moschner, Moderatorin und Autorin: "Ich gehe schon immer gerne einkaufen. Umso mehr freue ich mich als Kundin, wenn regionale und vor allem Lebensmittel aus ökologischem Anbau das Warensortiment prägen. Besonders beeindruckend ist es, dass die Preisträger eine Strategie und nachhaltige Weiterentwicklung ihres jetzt schon guten Konzepts verfolgen. Das regt auch andere zum Nachmachen an."
Quelle: UD / na