Sensor für iPhone prüft Bio-Lebensmittel
Das US-Start-up Lapka Electronics hat ein Sensorenbündel entwickelt, mit dem angeblich die Qualität von Bio-Lebensmitteln ermittelt werden kann. Dazu muss ein Metallstab in die Nahrung gesteckt werden, der die Nitrat-Belastung misst, was laut Lapka Rückschlüsse auf die Verwendung von Kunstdünger erlaubt. Die Sensoren werden an die Kopfhörer-Buchse des iPhones angeschlossen und übermitteln die Messwerte an eine App, die gratis im AppStore zur Verfügung steht. Die restlichen Sensoren messen unter anderem Radioaktivität, elektromagnetische Felder, Temperatur und Feuchtigkeit in der Umgebung und warnen den User bei Grenzwertüberschreitungen.
20.08.2012
Derzeit existieren die Sensoren lediglich als Prototyp. Ab Dezember soll das iPhone-Zubehör aber zumindest in den USA schon auf den Markt kommen. Der Preis für das Komplettpaket mit vier Sensoren soll sich auf rund 180 Euro belaufen, wie US-Medien berichten. Die vier Lapka-Fühler messen jeweils verschiedene Parameter. Nummer eins ist für Radioaktivität zuständig, der zweite misst Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit und die anderen beiden sind für elektromagnetische Felder respektive Nitrat zuständig. Laut Lapka ermöglichen die Sensoren Messungen von professioneller Genauigkeit.
Aus den Messwerten generiert die zugehörige App dann einen Gefahren-Level, der die aktuelle Belastung im Vergleich zu gängigen Grenzwerten angibt. Zudem berücksichtigen die Ergebnisse das aktuelle Umfeld. Sitzt ein User im Flugzeug, berücksichtigt die App das und passt die Grenzwerte dem extremeren Umfeld an. Das Design der Sensoren ist auf das iPhone abgestimmt, die Fassade besteht aus Holz und weißem Plastik. Die Zielgruppe sind gesundheitsbewusste iPhone-Besitzer, die sich selbst überzeugen wollen, ob ihre Umwelt und Nahrungsmittel auch wirklich unbedenklich sind.
Bio-Betrug nicht auszuschließen
Neben der Darstellung des momentanen Belastungs-Levels erlaubt die App auch andere Visualisierungen der einzelnen Messdaten. Vor allem der Nitrat-Sensor soll Konsumenten ein Werkzeug an die Hand geben, das ihnen die Möglichkeit gibt, Angaben der Hersteller und Gütesiegel zu hinterfragen und zu kontrollieren.
Wie überall, wo es Geld zu verdienen gibt, ist auch in der Bio-Landwirtschaft Missbrauch nicht auszuschließen. Durch den enormen Preisdruck durch die Supermärkte und die unrealistischen Erwartungen der Konsumenten zweifeln viele konventionelle Bauern an der Rentabilität eines Umstiegs. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist daher größer als das Angebot, was die Attraktivität für Kriminelle erhöht", so Sprinz.
Nur durch reflektiertere Konsumenten, die bereit sind, für Qualität auch zu bezahlen, könne der Druck gesenkt werden, so die Expertin. "Die Bio Austria-Richtlinien sind strenger, als die der EU-Bioverordnung. Ein Missbrauchsfall ist mir hier nicht bekannt", so Sprinz.