Lebensmittel

Rückverfolgbarkeit von Fischprodukten: Iglo floppt, Frosta top

Iglo liefert dem Verbraucher die wenigsten Angaben zur Rückverfolgbarkeit seiner Fischprodukte. Das ist das Ergebnis eines Tests, bei dem Greenpeace im Juni zehn Fischmarken unter die Lupe genommen hat Verglichen wurden die Informationen, die der Verbraucher über den Tracking- bzw. QR-Code auf der Verpackung erhält. Iglo erfüllt nur 24 Prozent der von Greenpeace geforderten Angaben für eine transparente Produktrückverfolgung. Am besten schnitt Frosta mit 65 Prozent ab.

23.08.2013

Über den QR Code oder Trackingcode bieten einige Unternehmen dem Verbraucher einzelne Informationen über die Lieferkette des Fischproduktes an. Greenpeace fordert eine vollständige Rückverfolgbarkeit. Foto: Grenpeace
Über den QR Code oder Trackingcode bieten einige Unternehmen dem Verbraucher einzelne Informationen über die Lieferkette des Fischproduktes an. Greenpeace fordert eine vollständige Rückverfolgbarkeit. Foto: Grenpeace
„Iglo gibt über seinen Trackingcode nicht mehr Informationen preis, als bereits auf der Verpackung angegeben sind. Das ist aus unserer Sicht eine Verbrauchertäuschung“, sagt Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace. Getestet wurden die Unternehmen Iglo, Frosta, Femeg, Followfish, Rewe (Rewe, Berida, Penny, Ja!) und Norma (Fjord Krone, Neptune’s Garden).   

Unternehmen müssen genau wissen, wo und wie ihr Fisch gefangen wird. Nur so können sie nicht-nachhaltige Produkte ausschließen und die Fischbestände schützen. Auch im Fall einer Gesundheitsbelastung ihres Produktes ist die vollständige Rückverfolgbarkeit ein Muss, um schnell handeln zu können. „Der Käufer hat ein Recht auf sichere Lebensmittel und auf Auskunft über die gesamte Lieferkette. Es gibt keinen Grund für Produzenten, diese Informationen vorzuenthalten“, so Menn. Eine vollständige Rückverfolgbarkeit von Fischprodukten umfasst aus der Sicht von Greenpeace folgende Informationen: Ort und Datum des Fangs sowie  der Anlandung, die Verarbeitungsstufen bis hin zum Zentrallager. Die Testergebnisse haben ergeben, dass bei fast allen Marken Angaben zu Fangdatum, Fangschiff, Datum und Ort der Anlandung sowie zu den Verarbeitungsbetrieben fehlen.

Längst nicht alle Produzenten oder Einzelhändel mit eigener Fischmarke bieten über die Kennzeichnung auf der Verpackung hinaus weitere Informationen zur Lieferkette an. „Wir bewerten grundsätzlich das Bemühen einzelner Unternehmen wie Femeg, Frosta oder Rewe positiv“, sagt Menn. Vor allem Followfish ist bereits vor Jahren mit gutem Beispiel vorangegangen. Femeg führt aktuell erste Produkte mit vollständiger Rückverfolgbarkeit auf der Verpackung ein. „Allerdings hat die Fischbranche ihre Hausaufgaben noch längst nicht erledigt - sie muss noch viel verbessern“, so Menn.

Transparente Rückverfolgbarkeit wichtig in Zeiten der Lebensmittelskandale

Als Folge der Lebensmittelskandale zu BSE und Dioxin fordert das europäische Recht bereits seit dem Jahr 2002 (Verordnung EG Nr. 178/2002) eine Stufen-Rückverfolgbarkeit ein. Erst Anfang des Jahres verunsicherten jedoch erneut Lebensmittelskandale zu Pferdefleisch, Eiern und Dioxin die Verbraucher. Im EU-Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel erzeugen Fische und Fischprodukte nach Obst und Gemüse am zweithäufigsten Warnmeldungen bezüglich eines ernsthaften Risikos für die Gesundheit. Greenpeace fordert daher nicht nur eine stufenweise, sondern vollständige Rückverfolgbarkeit über die gesamte Lieferkette. 
Quelle: UD / na
 
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