Rückgabe gebrauchter Kleidung - Tchibo kooperiert mit Dachverband FairWertung e.V.
Manchmal geht es nicht anders – man muss sich von Altem trennen. Damit die Rückgabe von Kleidung und Schuhen sozial und umweltschonend erfolgt, haben Tchibo und der Dachverband FairWertung e.V. eine Kooperation zur Zusammenarbeit geschlossen.
02.06.2017
Der Dachverband FairWertung ist ein bundesweiter Zusammenschluss gemeinnütziger Organisationen und deren Tochtergesellschaften (derzeit rund 120), die Kleidersammlungen durchführen. Über die FairWertung-Standortsuche kann jeder Kunde sekundenschnell Abgabemöglichkeiten in seiner unmittelbaren Umgebung finden. Tchibo entwickelt im Rahmen seiner Produktverantwortung Wege für eine sinnvolle Weiternutzung oder Verwertung von nicht mehr benötigten Textilien. Das Unternehmen arbeitet außerdem an Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer und zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit der verkauften Textilien.
Tchibo ist Deutschlands nachhaltigstes Großunternehmen
Seit zehn Jahren engagiert sich Tchibo mit dem Ziel einer 100 % nachhaltigen Geschäftstätigkeit. Für seine Vorreiterrolle und seine Selbstverpflichtung in der Konsumgüterbranche wurde Tchibo im November 2016 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2016 als nachhaltigstes Großunternehmen in Deutschland ausgezeichnet.
Einige FairWertung Mitglieder betreiben Kleiderkammern oder Gebrauchtkleiderläden, in denen die Kleidung sortiert und zu fairen Preisen verkauft wird. Überschüsse aus diesen Läden und Kleidung aus Containern und Straßensammlungen werden an Textilsortierbetriebe verkauft und dort für internationale Second-Hand Märkte sortiert. Auf diese Weise gehen bis zu 55 Prozent nach Osteuropa, Afrika oder den Mittleren Osten und werden dort in Secondhand-Läden oder auf Marktständen angeboten. Textilien, die sich nicht für Secondhand Märkte eignen (40 Prozent), werden zu Putzlappen oder anderen Rohstoffen recycelt. Da viel mehr gebrauchte Kleidung gesammelt wird, als soziale Einrichtungen benötigen, werden Überschüsse auch von gemeinnützigen Sammlern weiterverkauft. Auf diese Weise werden soziale Projekte mitfinanziert.
Export von Altkleidern ins Ausland
Die gewerblichen Sortierbetriebe liefern hauptsächlich nach Mittel- und Osteuropa, Afrika und den Mittleren Osten. Dort wird die Secondhand-Kleidung auf Kleidermärkten verkauft. Viele Menschen erhalten so preisgünstige Bekleidung zu guter Qualität, und lokale Textilhändler haben Einkommensmöglichkeiten.
Textilexporte werden immer wieder kontrovers diskutiert. Ein Argument: die Exporte zerstörten den afrikanischen Textilmarkt. Nachforschungen zeigen allerdings: Secondhand-Kleidung ist für viele Menschen mit geringem Einkommen unverzichtbar, weil sie preisgünstig gute Kleidung erhalten. Zudem schaffen der Handel und die Umarbeitung von Secondhand-Kleidung Arbeitsplätze und Einkommen für die Menschen vor Ort. Die afrikanische Textilindustrie hat vielmehr mit anderen Problemen zu kämpfen: Sie muss sich etwa gegen die asiatische Konkurrenz oder Korruption durchsetzen. Zu diesen Ergebnissen ist auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gekommen. Auch das „Dialogprogramm Afrika“, in dem FairWertung zwei Jahre lang Stimmen und Einschätzungen aus zahlreichen Ländern gesammelt hat, bestätigt die pauschale Kritik nicht.
Erlöse
Die FairWertung-Organisationen sind gemeinnützig und finanzieren mit den Erlösen soziale Projekte, zum Beispiel Bildungsprojekte in Entwicklungsländern, soziale Arbeit mit alleinerziehenden Frauen oder Beschäftigungsförderung von Langzeitarbeitslosen vor Ort.