Mode

Outdoor-Bekleidung: Hungerlöhne im Visier

Um die teilweise menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Outdoor-Kleidungsherstellung zu beleuchten, startete die in Münster ansässige Christliche Initiative Romero (CIR) zu einer Informationsrundreise durch Deutschland. Die Reise findet anlässlich der europäischen Fachmesse "OutDoor" statt. Sie ist Bestandteil der von der Christlichen Initiative Romero mitgetragenen europaweiten Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign CCC).

24.07.2009

Foto: BabylonDesingz/Fotolia.com
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Kaum eine andere Branche konnte in den vergangenen Jahren derart starke Zuwachsraten erzielen wie die Hersteller von Outdoor-Bekleidung. Marken wie Jack Wolfskin oder The North Face haben sich von reinen Ausstattern für Natur- und Abenteuer-Freunde zu Herstellern angesagter Alltagskleidung entwickelt. Die Unternehmen wissen: Die meisten ihrer Käufer setzen nicht nur auf Funktionalität und Preis, sondern ebenso darauf, dass Outdoor-Kleidung sozial- und umweltverträglich produziert wird. Entsprechend wird kräftig mit Nachhaltigkeit, Fairness und sozialem Engagement geworben. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus: Auch Outdoor-Bekleidungshersteller sind für gravierende Missstände in Produktionsstätten in Ländern des Südens mitverantwortlich. Im Schatten des Outdoor-Booms nähen ArbeiterInnen Kleidung, Schuhe und Rucksäcke weltweit für Hungerlöhne. Sie leisten teilweise exzessive Überstunden. Auch sexuelle Belästigungen von Fabrikarbeiterinnen waren in der Vergangenheit zu verzeichnen.

Im Rahmen der Rundreise wird die aus El Salvador stammende Textilarbeiterin und NGO-Mitarbeiterin Mariela Quintanilla über ihre aktuellen Recherchen zur Herstellung von Outdoor-Kleidung in El Salvador berichten. Mariela Quintanilla ist Vertreterin des salvadorianischen Comité Nacional Laboral, einer gewerkschaftsnahen Nichtregierungsorganisaton (NGO).

Die europaweite Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign CCC), der verschiedenste soziale, ökologische, politische und kirchliche Organisationen angehören, fordert Hersteller von Outdoor-Bekleidung auf, ihrer sozialen Verantwortung endlich in ausreichender Weise gerecht zu werden. Wo dies noch nicht der Fall ist, sollen sich Unternehmen in einer Multistakeholder-Initiative für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in ihren Lieferketten engagieren. Grundlegende Arbeitsstandards im weltweiten Zulieferernetz müssen endlich umfassend umgesetzt - und durch unabhängige externe Institutionen wirksam kontrolliert werden.

Die Christliche Initiative Romero e.V. setzt sich für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El Salvador und Guatemala sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Ziel ist, eine Brücke zwischen den Entwicklungsländern und Deutschland zu schlagen. Im Sinne ihres Namensgebers, des 1980 ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero, setzt sich die Initiative gegen Ungerechtigkeitsverhältnisse ein und ergreift Partei für die Armen.
Quelle: UD / na
 
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