Innovation & Forschung

Schafwolle bekämpft Erdölkatastrophen effizient

Mitarbeiter der Firma Tecnomeccanica Biellese Srl haben ein besonders umweltfreundliches und kostengünstiges Verfahren zur Sanierung ölverschmutzter Gewässer entwickelt. Die beim "Wool Recycles Eco System" (Woolres) zum Einsatz kommende Schafwolle kann dank Mehrfachverwendung das Hundertfache ihres Gewichtes an Rohöl und Teer aufnehmen.

04.12.2015

Schafwolle bekämpft Erdölkatastrophen effizient

"Die vom Milchschaf stammende Rohwolle hat ein hohes Absorptionsvermögen", bestätigt Projektleiter Mario Ploner. Grund dafür ist das von dessen Talgdüsen stammende Lanonin, das sich wasserabstoßend und zugleich fettaufsaugend verhält. Als vorteilhaft erweisen sich auch die darin enthaltenen Verunreingungen mit pflanzlichen und mineralischen Stoffen.

Nach mehrjähriger Forschungsarbeit ist die Technik jetzt zur Praxisreife gelangt. Dazu war zunächst ein kleiner Prototyp für den Einsatz auf dem Schiff gebaut worden. Getestet wurden alle Arbeitsvorgänge - angefangen vom Aufschluss der Wollzellen und der Einbringung ins Meer bis hin zur Trocknung und Wiederverwendung der Wolle. Dabei konnten alle für den realen Einsatz notwendigen Daten gesammelt werden.

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Nach Anwendung recycelbar

Inzwischen steht eine Baureihe an Maschinen und Geräten für den Großeinsatz bereit. Dazu wurde ein im Maßstab 1:5 entworfenes Schiff konstruiert. Angeboten werden Kits zum großflächigen Einsatz auf hoher See und auf kleineren Gewässern. Die Wolle kann je nach Verunreiningung bis zu 20 Mal wiederverwendet werden. "Wäre das Verfahren 2011 bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zur Anwendung gekommen, hätten eine Ausgabensumme von einer Mio. Euro und eine Arbeitsdauer von 30 Stunden gereicht", meint Ploner.

Nach dem Einfahren der vollgesaugten Wollteppiche wird das darin enthaltene Rohöl in der Raffinerie verarbeitet. Das ausgediente Material kann in einer Verbrennungsanlage zur Gewinnung von elektrischem Strom verwendet werden. Woolres ist in Kooperation mit dem Politecnico di Torino entstanden. Das inzwischen patentierte Verfahren wurde auf der jüngsten Ausgabe der Maker Fare in Rom vorgestellt.

Quelle: UD/pte
 

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