Wasser künstlich hergestellt
Eine britische Forschergruppe des National Physical Laboratory (NPL) hat ein revolutionäres Quantenmodell entwickelt, das im Labor beinahe alle Eigenschaften von Wasser nachbilden kann. Die Eigenschaften beruhen auf der Struktur des Wassermoleküls und den daraus resultierenden Verkettungen und Wechselwirkungen der Moleküle untereinander, wie zum Beispiel Wasserstoffbrückenbindungen, elektrische Dipol- und Van-der-Waals-Kräfte.
24.04.2015
Es gab bisher viele Modelle, die bestimmte Aspekte der Eigenschaften von Wasser reproduzieren können, aber noch keines für alle. In der Fachzeitschrift "Physical Review Letters" erklären die NPL-Forscher, wie einfach geladene Teilchen mithilfe eines Oszillators die Art und Weise von Elektronen eines echten Wassermoleküls nachahmen, wie diese fluktuieren und mit ihrer Umwelt korrespondieren können.
So konnte eine Flüssigkeit produziert werden, die ein stark entwickeltes Netzwerk an Wasserstoffketten formte und darüber hinaus andere Eigenschaften hatte, wie etwa die Oberflächenspannung oder die gleiche Siedetemperatur. Der innovative Forschungsansatz lässt sich auch bei anderen Substanzen anwenden. Laut den Experten öffnet er somit völlig neue Möglichkeiten für die anwendungsbezogene Materialforschung.