Innovation & Forschung

Klimaschutz durch Futterumstellung bei Rindern

Rinder stehen wieder im Fokus der Klimaschützer: Nachdem in den USA das erhebliche Einsparpotenzial des Klimagases Methan aus Tiermägen allein durch eine kleine Futterumstellung nachgewiesen wurde, greifen nun die Dänen diesen Ansatz auf.

29.12.2016

Klimaschutz durch Futterumstellung bei Rindern
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So erforscht die Universität in Aarhus derzeit, wie sich Oregano im Futter von Milchkühen auf die Darmflora auswirkt. Denn im Verdauungstrakt lebende Bakterien spalten Methangas als Stoffwechselprodukt ab. Methan gilt als vielfach klimaschädlicher als zum Beispiel Kohlendioxyd. Die Mengen pro Rind und Tag sind mit 500 bis 1.000 Litern beträchtlich. Man erwartet eine Reduzierung von 25 Prozent. Gelänge dies, dürften die Auswirkungen auf die Erderwärmung bei Umsetzung im größeren Maßstab deutlich messbar sein. Der weltweite Rinderbestand wird auf rund 970 Millionen Tiere geschätzt. Allein für die USA gibt das US-Agrarministerium einen Bestand von 98 Millionen Rindern an.

Dort haben Forscher der renommierten Pennsylvania State University bereits 2010 den positiven Effekt von Oregano im Tierfutter nachgewiesen. Sie ergänzten die Tagesration von Holstein-Kühen um 500 Gramm rohen Oregano und stellten einen Rückgang der Methan-Emissionen von 40 Prozent fest. Mittlerweile experimentiert man mit chemischen Methan-Inhibitoren (3-nitrooxypropanol, 3NOP), jedoch mit geringerem Effekt. Für den Oregano-Ansatz spricht auch die im Versuch gemessene Steigerung der fettkorrigierten Milchproduktion um rund vier Prozent. Unerwünschte Begleiterscheinungen wurden nicht festgestellt, auch das Milcharoma und der Geschmack der Milch blieb unbeeinträchtigt.

Der Futterspezialist Dostofarm hat die Dosierung der Amerikaner umgerechnet: Sie entspräche etwa 50 Gramm aufbereiten Oreganos, also einem Produkt mit vergleichsweise konstanter Wirkstoffmenge. Dostofarm gilt als weltgrößter Hersteller von Futterergänzungen aus natürlichem Oregano. Die Kosten betrügen nur wenige Cent pro Ration. Viele Betriebe könnten damit Umweltschutz und Produktionssteigerungen günstig miteinander verbinden.

Quelle: UD/pm
 

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