Innovation & Forschung

MAN gewinnt erneut Teilauftrag für das grösste Fusionsexperiment der Welt

MAN Diesel & Turbo hat einen Vertrag mit Walter Tosto S.p.A. über die Lieferung zentraler Komponenten für das weltbekannte Projekt ITER abgeschlossen. Mit dem derzeit in Cadarache (Frankreich) im Bau befindlichen International Thermonuclear Experimental Reactor soll nachgewiesen werden, dass die Kernfusion eine realistische Energiequelle der Zukunft darstellt.

07.09.2017

MAN gewinnt erneut Teilauftrag für das grösste Fusionsexperiment der Welt zoom

Mit diesem neuen Auftrag für MAN Diesel & Turbo in Deggendorf hat das Unternehmen bereits den Zuschlag für das dritte Teilprojekt im Rahmen dieses multinationalen Experiments erhalten. Die 13 sogenannten Port Stubs, die für die italienische Firma Walter Tosto S.p.A. hergestellt werden, sollen im Vakuumgefäß des ITER installiert werden. Dieses Gefäß, in dem die Fusionsreaktionen stattfinden werden, dient als erste Sicherheitsbarriere. Die Port Stubs sind das verbindende Element zwischen dem Vakuumgefäß und den Ports (Zugangsstutzen). Letztere ermöglichen den Zugang für Fernbedienungsvorgänge und andere Systeme, wie Diagnose-, Heiz- und Vakuumsysteme.

“MAN Diesel & Turbo ist stolz darauf, am derzeit ambitioniertesten Energieprojekt der Welt beteiligt zu sein. Wir tragen dazu bei, die Quelle der Sonnenenergie auf die Erde zu holen. Unsere Experten sind am Bau eines Fusionsreaktors beteiligt, der vielleicht bald demonstrieren wird, dass Energie auf dieselbe Weise wie von der Sonne erzeugt werden kann”, so Dr. Uwe Lauber, CEO von MAN Diesel & Turbo. “MAN trägt mit seinen High-Tech-Anlagen und dem einzigartigen technischen Wissen weiterhin zur Entwicklung führender Technologien bei.”

Das Projekt ITER (lat: der Weg) wird von sieben Teilnehmern finanziert und durchgeführt: Japan, der Europäischen Union, den USA, Russland, China, Südkorea und Indien. In Südfrankreich arbeiten 35 Nationen am Bau des weltweit größten Tokamaks – eines magnetischen Fusionsreaktors, mit dem die Realisierbarkeit der Fusion als umfangreiche und CO2-freie Energiequelle, die auf demselben Prinzip basiert, mit dem unsere Sonne und Sterne Energie erzeugen, bewiesen werden soll. "Durch diesen dritten Auftrag im Rahmen des ITER-Projekts wird das Vertrauen der Branche in MANs Kompetenzen in Bezug auf komplexe Edelstahlverarbeitung und innovative Schweißtechnologie unterstrichen”, erklärt Prof. Dr. Rolf Bank, Leiter von MAN Diesel & Turbo in Deggendorf.

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Den ersten ITER-Auftrag erhielt MAN 2012. Er umfasst die Lieferung von 18 Upper Ports an das russische JSC “NIIEFA”, D.V. Efremov Institute of Electrophysical Apparatus als Unterauftragnehmer. Für die Lieferung der Upper Ports ab Mitte 2017 werden derzeit bei MAN in Deggendorf mehr als 1000 Tonnen Edelstahl verarbeitet.

Den zweiten ITER-Auftrag erhielt MAN von dem indischen multinationalen Konzern Larsen & Toubro, der den Kryostat im indischen Hazira herstellt. Der Auftrag umfasst den Zusammenbau des Kryostaten. Die größte jemals gebaute Edelstahl-Hochvakuumkammer mit einem Volumen von 16.000 m³ liefert das Hochvakuum, die ultrakalte Umgebung für das Vakuumgefäß und die supraleitenden Magnete. Mit diesem Auftrag war MAN eines der ersten Unternehmen auf der Baustelle in Frankreich, wo die Arbeiten Mitte 2016 begannen.

MAN Diesel & Turbo in Deggendorf verfügt über eine umfangreiche Erfahrung mit anspruchsvollen Projekten im Bereich groß angelegter Fusionsexperimente. Das Unternehmen war bereits am Bau der Anlage Wendelstein 7-x beteiligt und unterstützte das Projekt 15 Jahre lang durch die Herstellung des Innen- und Außengefäßes sowie des Maschinenfundaments. Wendelstein 7-x nahm 2016 den Testbetrieb auf und produzierte das erste Plasma – Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts untersuchen jetzt die Basis für die Energieerzeugung der Zukunft.

Quelle: UD/cp
 

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