Technologie allein bringt keine Nachhaltigkeit
Entnehmen die Menschen der Erde mehr Ressourcen, als der Planet nachhaltig bereitstellen kann? Die Antwort liegt teilweise darin, ob wir die Menge an Rohstoffen, die zur Herstellung von Waren und Dienstleistungen benötigt werden, "dematerialisieren" oder reduzieren können.
01.02.2017
Während einige Wissenschaftler glauben, dass die Welt eine deutliche Dematerialisierung durch technologische Verbesserungen erreichen kann, stellt eine neue MIT-Studie fest, dass neue Technologien allein nicht zu einer Dematerialisierung und darüber zu einer nachhaltigen Welt führen werden. So sei im industriellen Sektor mit dem größten technologischen Fortschritt, der Mikroprozessor-Herstellung, der Verbrauch von Silizium in den letzten 40 Jahren um 345 Prozent gestiegen.
Die Forscher kamen zu dem Schluss: Wie viel effizienter und kleiner ein Produkt auch immer gemacht wird, die Verbraucher werden stets mehr davon verlangen und auf lange Sicht die Gesamtmenge an verbrauchten Ressourcen für die Herstellung dieses Produkts erhöhen. "Wir haben keine Sättigung bei der Nachfrage festgestellt", sagte Hauptautor Christopher Magee vom MIT, "zumindest in allen Fällen, für die wir Daten bekommen konnten." Gefragt sei offenbar etwas sehr viel Schwierigeres als nur technologische Veränderungen. "Sozialer und kultureller Wandel, Menschen, die miteinander reden und kooperieren, das könnte es bringen", so Magee. "Das ist nicht die Richtung, in die wir gerade gehen, aber das heißt nicht, dass wir es nicht können." Die Studie ist frei im Internet zugänglich.
Weitere Ergebnisse der Studie sind online auf englisch abrufbar.