Bayers Vision für die zukünftige Landwirtschaft
Gemeinsam mit Stakeholdern aus der Landwirtschaft und Branchenexperten aus aller Welt hat Bayer im September seine Vision für die Landwirtschaft von morgen vorgestellt. Dabei bekräftigt das Unternehmen sein Engagement für Nachhaltigkeit, Kooperation und den offenen Dialog zur Förderung von Innovationen, die für die Ernährung der rasch wachsenden Weltbevölkerung notwendig sind.
01.11.2018
„Landwirte warten dringend auf Innovationen, mit denen wir die bevorstehenden Herausforderungen bewältigen können, damit heute und in Zukunft jeder Zugang zu sicheren, nahrhaften und erschwinglichen Lebensmitteln hat“, sagte Liam Condon, Mitglied des Bayer-Vorstands und Leiter der Division Crop Science, bei seiner Präsentation im Rahmen des Future of Farming Dialogue 2018.
Als erste große Veranstaltung des Unternehmens seit dem Abschluss der Monsanto-Übernahme bringt das jährlich stattfindende Forum Meinungsführer und Stakeholder aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammen. Dabei werden Wege besprochen, wie das System der weltweiten Nahrungsmittelerzeugung zum Vorteil von Landwirten, Verbrauchern und des ganzen Planeten nachhaltiger gestaltet werden kann.
„Unsere Welt steht vor enormen Herausforderungen, unter anderem bedingt durch den Klimawandel, begrenzte natürliche Ressourcen und das Wachstum der Weltbevölkerung“, so Condon. „Nach unserer Überzeugung ist die Landwirtschaft ein entscheidender Teil der Lösung. Wir verfügen über ein hoch talentiertes globales Team, das verantwortungsvoll und partnerschaftlich daran arbeitet, immer bessere Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln.“
Digitale Transformation
Die digitale Transformation sei einer der Treiber von Innovation, meinte Condon weiter. Sie ermögliche Landwirten völlig neue Sichtweisen auf ihre Felder und liefere ihnen die Daten und Erkenntnisse, die für bessere Entscheidungen erforderlich sind. „Digitale Tools haben schon viele Branchen geprägt, und wir fangen gerade erst an zu begreifen, was sie für die Landwirtschaft bedeuten. Mit leistungsstarken neuen digitalen Werkzeugen und Datenanalytik können wir Landwirten mehr Produktivität und Nachhaltigkeit ermöglichen.“
In diesem Monat startete The Climate Corporation, eine Tochtergesellschaft von Bayer, in Europa ihre branchenführende digitale Agrarplattform Climate FieldView. Die bereits in den USA, Kanada und Brasilien verfügbare Plattform ermöglicht es Landwirten, Felddaten einfach zu erfassen und zu visualisieren, Ernteerträge zu analysieren und zu bewerten sowie mit Blick auf Fruchtbarkeit und Aussaat variabler zu planen, um produktiver anzubauen.
Im Rahmen des Engagements des Unternehmens, allen Landwirten mithilfe digitaler Werkzeuge nachhaltige Produktivitätsverbesserungen zu ermöglichen, stellt Climate Corp zurzeit Kleinbauern in Indien durch einen Pilot-Start von FarmRise™ Mobile Farm Care relevante agronomische Informationen und Anwendungsempfehlungen zur Verfügung. Das Unternehmen will FarmRise im Jahr 2019 auf breiter Basis einführen. Es will damit auch in Asien, Afrika und Südamerika expandieren.
Interdisziplinärer Ansatz
Die digitale Climate Corp-Plattform ist nur ein Beispiel für die Art der Innovationen, die Bayer den Landwirten zur Verfügung stellen will. „Wir beschäftigen heute weltweit Tausende Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung. Sie verfügen über marktführendes Fachwissen in den Bereichen Züchtung, Biologie, Chemie und Data Science“, beschreibt Bob Reiter, der neue Leiter Forschung und Entwicklung der Division Crop Science. „Ich weiß, dass sie mit ihrer Kreativität, ihrer engen Zusammenarbeit und großen Begeisterung für Forschung und Entwicklung entscheidend beitragen werden zur Entstehung maßgeschneiderter Lösungen sowie zu unserem geschäftlichen Erfolg. Bahnbrechende Innovationen entstehen immer dort, wo sich die Wege verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen kreuzen.“
vayego, ein Blatt- und Bodeninsektizid für den Einsatz in Reis, Mais und Zierpflanzen, soll im Jahr 2019 auf den Markt kommen. Es stellt eine Innovation im Pflanzenschutz dar und bietet Landwirten zahlreiche Vorteile bei der Bekämpfung von Schadraupen sowie bestimmter Käferarten und saugender Schädlinge.
Demnächst kommen mehrere Saatgut-Sorten auf den Markt, die Schädlinge abweisen und in Verbindung mit Pflanzenschutz-Tools dazu beitragen, die Produktivität von Anbaufläche zu optimieren. Zu diesen Innovationen gehören insektenresistente Sojabohnen der zweiten Generation (eine Folgegeneration von Intacta RR2 PRO) und eine Baumwollsorte, die sich gegen Blattwanzen und Thripse verteidigt. Das Team für Forschung und Entwicklung von Gemüsesaatgut kann auf die Einführung von über 200 neuen Sorten von insgesamt 20 Feldfrüchten verweisen. Sie verbessern damit die Gemüsesaatgut-Auswahl für Landwirte weltweit sowie für die Verbraucher, die täglich von ihnen versorgt werden.
Blick auf den sozialen Zusammenhalt
Innovation allein wird jedoch nicht ausreichen, damit die Welt die künftigen Herausforderungen in der Landwirtschaft bewältigen kann. „Um einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen leisten zu können, müssen wir darauf achten, dass unsere Innovationen nicht ausschließlich auf den technischen Fortschritt ausgerichtet sind, sondern auch auf soziale Innovationen, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und wirklich nachhaltiges, ganzheitliches Wachstum für globale Gemeinschaften fördern“, gibt Jesus Madrazo, der neue Leiter des Bereichs Agricultural Affairs and Sustainability bei der Division Crop Science, zu bedenken. „Daher geht es mir in puncto Nachhaltigkeit darum, wie wir sowohl Kleinbauern in Afrika als auch großen Sojabohnen-Erzeugern in den USA oder Brasilien helfen können, die Gesundheit und Vitalität ihres Bodens zu sichern, aber auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein, damit sie ihn an die nächste Generation weitergeben können“, betonte Madrazo.
Das Unternehmen unterstreicht auch sein entschlossenes Eintreten für Transparenz. Indem Bayer den Zugang zu sicherheitsrelevanten Pflanzenschutz-Studien ermöglicht, will das Unternehmen vermitteln, wie die Zulassung eines Pflanzenschutzmittels zustande kommt und wie die Sicherheit getestet wird. „Das gesellschaftliche Vertrauen in unsere Arbeit versetzt uns in die Lage, weiter innovativ zu wirken“, so Madrazo. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Transparenz eine Grundlage für die nötige Vertrauensbildung darstellt.“