Innovation & Forschung

Förderung für Grüne Chemie

Das Land Berlin und die Technische Universität Berlin investieren 10,8 Millionen Euro in den Bau eines Gründerzentrums für Grüne Chemie. Damit unterstützen sie Start-ups aus den Naturwissenschaften und legen den Grundstein für einen neuen Wirtschaftszweig in Berlin.

21.06.2018

Förderung für Grüne Chemie

Die „Chemical Invention Factory“ wird auf dem TU-Campus nördlich der Straße des 17. Juni errichtet. Das Land Berlin finanziert das Zentrum mit 7 Millionen Euro und die Technische Universität Berlin mit 3,8 Millionen Euro.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung Michael Müller sagt: „Das Beispiel „Grüne Chemie“ zeigt wieder einmal: Berlin ist der Ort für Zukunftstechnologien. Das entstehende Vorgründerzentrum an der                      Technischen Universität Berlin ist deutschlandweit einzigartig und ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir Erkenntnisse aus der exzellenten Berliner Forschung für Innovationen und wirtschaftliches Wachstum nutzbar machen. Durch die konsequente Förderung der Wissenschaft und gezielte Unterstützung von Ausgründungsaktivitäten und Start-ups schaffen wir gemeinsam die Voraussetzungen für eine dynamische Entwicklung unserer Stadt.“

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Forschungsergebnisse in Praxis zu transferieren hat an der Technischen Universität Berlin eine lange Tradition. Mit dem Berliner Innovations- und Gründerzentrum (BIG) im Technologie-Park Humboldthain entstand bereits 1983 durch die Universität initiiert das erste Gründerzentrum in Deutschland. Ihr heutiges Centre for Entrepreneurship betreut als eines der führenden Zentren seiner Art jährlich rund 20 bis 30 Hightech Start-ups.

„Mit dem Vorgründerzentrum Chemical Invention Factory erweitern wir unser Spektrum als Gründeruniversität und eröffnen ein neues wirtschaftliches Feld für Berlin, das den direkten Transfer von Wissenschaft in die Wirtschaft lebt und dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet ist. Diese Initiative zeigt, dass die Universitäten ein starker Motor für die Start-up-Metropole Berlin sind. Keimzelle für das Großprojekt ist der Exzellenzcluster UniCat im Bereich der Chemie. Spitzenforschung ermöglicht nicht nur neue Erkenntnisse, sondern schafft auch einen Mehrwert für die Wirtschaft“, so TU-Präsident Prof. Dr. Christian Thomsen.

Über das Vorgründungszentrum

Momentan können Start-ups aus den Naturwissenschaften im sogenannten „Inkulab“ auf dem Campus Charlottenburg Laborräume für ihr junges Unternehmen nutzen. Um diese Möglichkeiten deutlich zu erweitern, wird das Vorgründerzentrum gebaut. Auf einer Gesamtfläche von über 1000 m2 entstehen auf dem Gelände der Technischen Universität Berlin vollausgestattete Labore und viel Raum für kreativen Austausch - ein ideales Umfeld für forschungsstarke Unternehmensgründungen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität.

„Das Center soll zu einer Art Blaupause für das Silicon Valley der „Grünen Chemie“ in Berlin und darüber hinaus werden“, so Prof. Dr. Matthias Driess. Der TU-Chemiker und Sprecher des Exzellenzclusters UniCat ist gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Reinhard Schomäcker Initiator der Chemical Invention Factory.

„Bei unserem Projekt geht es nicht um die Vermarktung von Erfindungen etablierter Professoren, sondern wir wollen jungen, internationalen Wissenschaftlern ermöglichen, ihre eigenen Ideen für eine begrenzte Zeit auf Markttauglichkeit zu testen“, so Prof. Dr. Reinhard Schomäcker.

Hoffnungsträger für Nachhaltigkeit

Diese Pläne als Geschäftsführer umsetzen soll in den kommenden Jahren Sebastian Müller. Seine langjährige Erfahrung in der Gründerszene vom Berliner Business Club für Start-ups und anderen Innovationsstandorten weltweit prädestinieren ihn für diese Aufgabe.

Die „Grüne Chemie“ gilt als der Hoffnungsträger für eine zukünftige energieeffiziente und ressourcenschonende Produktion von so unterschiedlichen Materialien wie biokompatiblen Polymeren bis hin zu neuen edelmetallfreien Katalysatoren für Medikamentsynthesen. Die nachhaltige Chemie bemüht sich nicht nur darum, Schadstoffe zu vermeiden sowie energiesparender zu produzieren. Vielmehr geht es darum, ganz neue Synthese- oder Produktionsprozesse zu entwickeln.

Quelle: UD/fo
 

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