Innovation & Forschung

Forscher nutzen Zeolithe im Kampf gegen CO2

Gemeinsam mit dem norwegischen Unternehmen Removr und GreenCap Solutions entwickelt die unabhängige Forschungsorganisation SINTEF ein neues Verfahren zur Entfernung von CO2 aus der Luft. Die erste Anlage entsteht in Island. Dort hat das Schweizer Unternehmen Climeworks bereits eine große „Direct Air Capture“-Anlage (DAC) errichtet, die auf einer anderen Technik basiert. DAC bedeutet Direkteinfang von CO2 aus der Luft.

20.10.2022

Forscher nutzen Zeolithe im Kampf gegen CO2
Die Technologie zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre wird Direct Air Capture (DAC) genannt.

Schaufenster Island

„In Island erhalten wir Zugang sowohl zu erneuerbarer Energie als auch zu Speichern, die es ermöglichen, die Technologie schnell zu demonstrieren. Derzeit kann nur in Island eine vollständige Wertschöpfungskette realisiert werden. Damit ist das Land zum weltweiten Schaufenster für die Kohlenstoffabscheidung aus der Luft geworden“, so Removr-CEO Einar Tyssen. Kern der DAC-Technologie ist der Werkstoff Zeolith, eine hochporöse Keramik, die unter anderem CO2 magisch anzieht und in seinen Poren einlagert.

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SINTEF verfügt über langjährige Erfahrung mit Zeolithen und Technologien, die mikroporöse Absorptionsmittel verwenden. „Zeolithe kommen natürlich vor, aber für den Einsatz in der Industrie werden sie am häufigsten synthetisch hergestellt“, so SINTEF-Forschungsleiterin Jasmina Hafizovic Cavka. Um CO2 endgültig aus der Atmosphäre zu entfernen, muss es gelagert werden. Das ist nur sinnvoll, wenn das Klimagas in hoher Konzentration vorliegt. In der Luft liegt es bei mageren 0,04 Prozent. Die Anreicherungsarbeit auf mindestens 95 Prozent leistet das Zeolith. In der Abscheidungsanlage von Removr wird getrocknete und gekühlte Luft durch eine Schüttung von Zeoliten geleitet. Sie reichern sich mit CO2 an.

Steine als Lagerstätte

Können die Poren nichts mehr aufnehmen, wird die Keramik regeneriert. Dabei wird das Klimagas frei und in Wasser geleitet. Dieses pressen die Entwickler der Technik in unterirdische Basaltformationen. Innerhalb von ein bis zwei Jahren mineralisiert dieses Gemisch. Es wird zu Stein, der das gespeicherte CO2 niemals mehr preisgibt. Tyssens Anlage soll pro Jahr eine Million Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernen. Die Climeworks-Anlage schafft pro Jahr 4.000 Tonnen. Eine größere ist im Bau.

Quelle: UD/pte
 

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