Super-Akku in nur 2,5 Minuten voll aufgeladen
Mit einem Stromspeicher, der sich in nur zweieinhalb Minuten komplett aufladen lässt, will das junge Schweizer Unternehmen Morand eTechnology die elektromobile Welt aufmischen. Er ist gedacht für rein elektrische Stadtautos und Hybridfahrzeuge, die mit Elektro- und Verbrennungsmotor ausgestattet sind. Der größte Speicher dieser Art reicht für etwa 70 Kilometer. Wer hingegen viele kurze Stopps an Schnellladestationen einlegt, die eine Leistung von 360 Kilowatt bieten, kommt auch hunderte Kilometer weit.
24.11.2022
Formel-1-Fahrer stand Pate
Den Namen hat das Unternehmen vom ehemaligen Schweizer Formel-1-Fahrer und Team-Manager Benoît Morand, der maßgeblich an der Entwicklung des „Hope Racing Oreco 01 Hybrid“ beteiligt war, der vor über einem Jahrzehnt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans startete. Dieses Fahrzeug war noch mit einer konventionellen Batterie ausgestattet.
Zusammen mit einem kleinen Team anderer ehemaliger Formel-1-Ingenieure und -Manager hatte Morand sich vorgenommen, Hybrid- und Elektrotechnologien aus dem Motorsport auf Alltagslösungen zu übertragen. Dabei ist ein Zwitter aus Lithium-Ionen-Batterie und Superkondensator (Super-Cap) herausgekommen, der angeblich 50.000 Lade- und Entladezyklen übersteht.
Geo Technology kontrolliert
Im Rahmen eines Test- und Evaluierungsprogramms ließ sich ein 7,2-Kilowattstunden-Prototyp in nur 72 Sekunden auf 80 Prozent, in 120 Sekunden auf 98 Prozent und in 2,5 Minuten auf 100 Prozent aufladen. Geo Technology, ein renommiertes Engineering-Unternehmen für Motoren und Automobilbau, hat die Tests überwacht.
Morand hat sich auf Anwendungen konzentriert, die mit geringeren Kapazitäten auskommen wie der Citroën Ami, Drohnen und E-Bikes. Diese können auch in erträglicher Zeit an konventionellen Stationen oder zu Hause an der Wallbox aufgeladen werden. Der Akku eines E-Bikes sei beispielsweise bei einer Leistung von 3,2 Kilowatt innerhalb von fünf Minuten voll. Das könne E-Bikes zur praktikableren Option machen, um Autos auf der Fahrt zur Arbeitsstätte oder bei Einkäufen zu ersetzen.
Morand arbeitet derzeit mit einem Fertigungspartner am Start einer Kleinserienproduktion, um seine Stromspeicher wettbewerbsfähig zu machen. Wie viel sie kosten werden, steht noch nicht fest, dürften allerdings teurer sein als lupenreine Lithium-Ionen-Batterien.
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