Innovation & Forschung

Für eine nachhaltige Entwicklung der Chemie in ärmeren Ländern

Auch in den ärmeren Ländern entstehen immer mehr chemische Produktionsstätten bzw. wird im industriellen Maßstab mit Chemikalien umgegangen. Häufig fehlt den dort Tätigen die Sensibilität für Nachhaltigkeits- und Umweltschutzaspekte. Dieses Defizit soll ein neues Projekt längerfristig beseitigen.

27.02.2006

Die Jury des Deutschen Nationalkomitees für die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" hat das Projekt "Senior Professor Service for Sustainability and Chemical Safety" der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) als offizielles Dekade-Projekt ausgewählt. Die Auszeichnung findet am 21. Februar 2006 in Hannover statt und ist bis 2007 gültig.

Das Projekt sieht vor, dass sich Professoren aus der Chemie und anderen Naturwissenschaften, die sich mit Fragen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes befassen, kurz vor oder nach ihrer Emeritierung als Lehrkräfte für eine "Deutsche Auslandsuniversität" zur Verfügung stellen. Der neue Studiengang wird vorwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern eingerichtet, wo Studierende den "Master of Science" in der umwelt- und nachhaltigkeitsorientierten Chemie erwerben können. Die Senior Professoren werden an ausgewählten Standorten deutscher Kultureinrichtungen, wie Goethe-Instituten oder DAAD Headquarters, Master of Science-Kurse in «e-mail»Nachhaltigkeit und Chemikaliensicherheit gemeinsam mit ausländischen Dozenten unterrichten. Die Laborkurse werden an den ausländischen Universitäten durchgeführt. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte 2002 beschlossen, die Dekade der Bildung für die Nachhaltige Entwicklung auszurufen (United Nations Decade of Education for Sustainable Development). Ziel ist es, Nachhaltigkeit in die Bildungssysteme der Nationen auf allen Ebenen zu integrieren. Die Dekade umfasst die Zeitspanne von 2005 bis 2014. Zur Umsetzung der Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in Deutschland hat die Deutsche UNESCO-Kommission im Mai 2004 ein Nationalkomitee einberufen. 

Das Konzept für dieses Projekt wurde vom damaligen Präsidenten der GDCh, Professor Dr. Henning Hopf (TU Braunschweig), dem Leiter des Arbeitskreises Forschung und Lehre der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie, Professor Dr. Müfit Bahadir (TU Braunschweig), Professor Dr. Jürgen Metzger (Universität Oldenburg) und Professor Dr. Ulrich Schlottmann (Bundesumweltministerium, Bonn) entwickelt.


Quelle: UD
 
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