Innovation & Forschung

Zukunftsmarkt Bio-Kunststoffe

Nur wenige Dinge haben die Welt so tiefgreifend verändert wie die Erfindung des Plastiks. Ob in alltäglichen Gegenständen, in Kleidung, ob als Verpackung oder Baumaterial - kaum ein Lebensbereich kommt ohne Plastik, oder Kunststoff, wie es eigentlich wissenschaftlich korrekt heißt, aus. Es ist für manche Synonym der „Weg-Werf-Gesellschaft“, für andere Ausdruck modernen Lebens.

08.08.2006

Eine Zukunft ohne Kunststoff scheint unvorstellbar, aber die Produzenten müssen sich dennoch neu orientieren, denn auf Grund der hohen Abhängigkeit von Erdöl bei der Herstellung ist die Zukunft des Kunststoffs langfristig in Frage gestellt. Biokunstsoffe, die ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, sind hier eine Lösung, von der nicht zuletzt auch die Umwelt profitieren würde.
 
Den beiden Wissenschaftlern Bernhard Rieger und Gerrit Luinstra gelang hierbei jetzt ein besonderer Durchbruch in der Forschung: Sie entwickelten neuartige Katalysatoren, die den Aufbau synthetischer Bio-Materialien aus einfachen Grundstoffen ermöglichen. Die neuen Kunststoffe, so genannte Polyhydroxybutyrate (PHB), sind völlig identisch mit natürlichen Materialien und zersetzen sich nach ihrer Nutzung innerhalb weniger Wochen im Kompost. Dank vielseitiger Eigenschaften könnten sie einen der derzeit meistverwendeten Industriekunststoffe, das Polypropylen (PP), in vielen Anwendungen ergänzen. Für diese spannende Entdeckung erhielten die beiden Wissenschaftler in diesem Jahr den renommierten Philip-Morris Forschungspreis.

Polyhydroxybutyrate - Der Allrounder


Die Idee von ökologisch verträglichem Plastik ist nicht neu: Bereits früher gab es Kunststoffe auf pflanzlicher Basis, etwa Joghurtbecher aus Mais.  Aber sie setzen sich am Markt nie durch, weil sie schwer zu verarbeiten und vor allem viel zu teuer waren. Rieger und Luinstra setzten dagegen auf Polyhydroxybutyrate (PHB). Das klingt zwar nicht nach „Bio“, ist aber ein natürliches Polymer, welches auch in Bakterien vorkommt und bei der Kunststoffproduktion vielseitig verwendbar ist. Der Haken: Bisher war die Herstellung kompliziert. Die Biosynthese verschlang immens viel Energie und das Ergebnis waren „graue, bröckelige Kunststoffplättchen,“ wie das Magazin der Philip Morris Stiftung berichtet. Kein Konsumententraum.
Quelle: UD
 
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