Innovation & Forschung

Solarzellen der Zukunft sind aus Farbstoff

Eine neue Art der Solarstromproduktion steht in den Startlöchern: Anstatt mit Silizium wird mit Farb- und Kunststoffen Licht zu Strom umgewandelt. Der Vorteil dieser auf Nanotechnologie basierenden Technik ist die kostengünstige Herstellung. Drei Unternehmen produzieren bereits Module der "dritten Generation" und auch in Deutschland wird bald ein Werk des amerikanischen Unternehmens Nanosolar die Produktion aufnehmen, wie die Financial Times Deutschland berichtet. Noch in diesem Jahr sollen die neuen Module angeboten werden, kündigte Erik Oldekop, der Deutschlandschef von Nanosolar an.

29.05.2007

Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Siliziumgeneratoren liegt in der einfachen Produktionstechnik. Im Gegensatz zu Siliziummodulen bestehen die neuen Module aus millionstel Meter dünnen Schichten, die das Licht sammeln. Der Herstellungsvorgang gleicht dem Zeitungsdruck: Eine Tinte aus Halbleiterpartikeln wird auf Folie aufgetragen. Wenn Licht auf diese dünne Schicht trifft, geben die Halbleiterpartikel sehr schnell Elektronen ab und erzeugen Strom. Insgesamt gibt es drei ähnliche Ansätze, die versuchen, Nanotechnik für die Produktion von Solarzellen der neuen Generation einzusetzen. Neben Halbleitern können auch organische Zellen, genauer gesagt Kunststoffteilchen, oder Farbstoffmoleküle zur Energiegewinnung eingesetzt werden.

Der große Nachteil dieser neuen Solarzellen ist die Kurzlebigkeit der Folien. Sie sind bereits nach wenigen Jahren unbrauchbar, wohingegen Siliziumgeneratoren über 20 Jahre einsatzfähig bleiben. Das Ziel der Forscher ist daher, widerstandsfähigere Zellhüllen zu entwickeln. Denn die Stoffe aus Farbstoffzellen sind so aggressiv, dass sie sich durch die Verkapselung fressen und entfleuchen. Doch trotzdem glauben die Unternehmen an die Durchsetzung der Nanotechnik im Bereich der Solarenergie. Vor allem im mobilen Elektronikbereich werden die dünnen Folien von Interesse sein.
Quelle: pte
 
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