Bremer Forscher sorgen sich um nachhaltige Sanitäranlagen
Das "stille Örtchen" ist für über 2,6 Milliarden Menschen weltweit keine Selbstverständlichkeit. Rund zwei Drittel der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu Trinkwasser oder sanitären Anlagen. Die Folge sind mangelnde Hygiene, ein erhöhtes Gesundheitsrisiko und damit verbunden eine hohe Sterblichkeitsrate, insbesondere unter Kindern. Experten des ttz Bremerhaven bringen nun ihr Wissen ein, um in Westafrika und anderorts flächendeckend Abhilfe zu schaffen. Die Einrichtung nachhaltiger Sanitäranlagen schafft aber nicht nur verbesserte Hygienestandards. Sie hilft auch in Europa dabei, Wasser und Energie zu sparen.
25.07.2007
Gemeinsam mit Mirko Hänel leitet sie das zweieinhalbjährige Koordinationsprojekt. Besonders wertvoll als Dünger ist der Urin, welcher in den ökologischen Toiletten separiert wird. Die Wasserersparnis der nachhaltigen Sanitäranlagen ist enorm. In besonders wasserarmen Regionen werden fast ausschließlich Trockentoiletten eingesetzt.
Im Projekt NETSSAF geht es darum, die Verantwortlichen in Afrika und Asien auf kommunaler und nationaler Ebene zu informieren und entsprechendes Know-how zur kosteneffizienten und lokal angepassten Einrichtung von Sanitäranlagen weiterzugeben. "Der Bedarf ist enorm, derzeit müssen noch 40 Prozent der Weltbevölkerung ohne Toiletten auskommen. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und weiteren Institutionen arbeiten wir in verschiedenen Projekten daran, die so genannten Millennium Ziele der Vereinten Nationen (UN) zu erreichen. Diese beinhalten unter anderem, die Anzahl der Menschen, die weltweit keinen Zugang zu Toiletten haben, bis 2010 zu halbieren", erläutert Hänel.