Innovation & Forschung

Wissenschaftler untersuchen Entwicklung der internationalen Industriegasebranche

The Linde Group, München, wird in Zusammenarbeit mit der University of Glasgow, Schottland, sowie der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG), Frankfurt, ein mehrjähriges Forschungsprojekt zur wirtschaftlichen und technologischen Bedeutung der internationalen Industriegasebranche durchführen. Ein Team von Wissenschaftlern unter Leitung des amerikanischen Unternehmenshistorikers Ray Stokes wird dazu weltweit Quellen und Materialien sichten sowie die bedeutenden Unternehmen der Branche befragen. Zur Unterstützung des Projekts hat Linde zusätzlich ein Doktoranten-Stipendium an die University of Glasgow vergeben.

10.09.2007

"Industriegase haben bis heute - vielfach unbemerkt - ganze Industriezweige und Lebensgewohnheiten verändert", sagte Professor Dr. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG, "beispielsweise wäre eine moderne Lebensmittelversorgung ohne den Einsatz von Stickstoff oder medizinische Behandlungen in Krankenhäusern ohne Sauerstoff völlig undenkbar. Wir lassen die Bedeutung der Branche von unabhängigen Wissenschaftlern jetzt umfassend untersuchen und zeigen, welchen Beitrag die Industriegase beim Aufbau moderner Volkswirtschaften bis heute geleistet haben und noch leisten werden."
 
"Der Charme dieses Forschungsprojekts liegt für mich darin, dass es bisher noch keine solch umfassende Untersuchung gibt und wir hier gleich einen ganzen Industriezweig und dessen wesentliche Mitspieler beleuchten werden, die seit Jahrzehnten viele Innovationen im Hintergrund ermöglicht haben", so Professor Ray Stokes, Leiter des Centre for Business History der University of Glasgow.

Die Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG), Frankfurt, eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Vereinigungen zur Erforschung von Unternehmensentwicklungen in Europa, wird den Projektfortschritt begleiten. "Dieses Projekt eröffnet eine neue Dimension in der unternehmens-historischen Forschung", erklärte Professor Dr. Werner Plumpe, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft. "Bisher ließen Unternehmen vor allem nur ihre eigene Unternehmens-Geschichte von Wissenschaftlern untersuchen, das führt  teilweise zu einer eingeschränkten Sicht. Linde geht jetzt einen neuen Weg und lässt gleich die gesamte Branche von unabhängigen Wissenschaftlern untersuchen. Ich denke, damit nimmt das Unternehmen auch seine gesellschaftliche Verantwortung wahr und blickt über den eigenen Tellerrand hinaus. Ich würde mich freuen, wenn andere Großunternehmen diesem Beispiel folgen würden." 
 
Die Ergebnisse des auf vier Jahre befristeten Forschungsprojekts sollen am Ende in einem leicht lesbaren, verständlichen Standardwerk von Ray Stokes und seinem Team publiziert werden, das in englischer und deutscher Sprache erscheinen wird. Daneben wird das Forscherteam über Zwischenergebnisse und neue Erkenntnisse auf Fachsymposien fortlaufend berichten. 
Quelle: UD
 
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