Innovation & Forschung

Einsteins Kühlschrank ohne Stromverbrauch

Angelehnt an eine Erfindung von Albert Einstein wollen Wissenschaftler der Universität Oxford nun einen Kühlschrank entwickeln, der ohne Strom und Wartung auskommt. In einem Projekt mit drei Jahren Laufzeit arbeiten die Forscher an Technologien, die umweltfreundliche Kühlung möglich machen sollen. Der Ausgangspunkt ist ein Kühlschrank, den Albert Einstein und Leo Szilard 1930 patentieren ließen. Dieses Kühlsystem funktioniert durch unter Druck stehende Gase und benötigt keine beweglichen Teile und daher auch keine Wartung. Wissenschaftler unter der Leitung von Malcolm McCulloch, Elektroingenieur an der Universität Oxford, haben diese Erfindung nun nachgebaut, berichtet der Guardian.

22.10.2008

Einsteins ursprüngliche Erfindung ist nicht sehr effizient und wurde daher auch bald durch Freon-Kühlung ersetzt. McCulloch und sein Team arbeiten nun daran, diesen Nachteil zu beheben und die Effizienz zu vervierfachen. Sie planen, das ursprünglich verwendete Butan- und Ammoniakgas durch besser geeignete Gase zu ersetzen. Die Energiezufuhr soll durch Solarenergie gedeckt werden, da für das Kühlsystem lediglich eine Wärmepumpe benötigt wird. Die Grundidee von Einsteins Erfindung ist, dass die Siedetemperatur von Wasser niedriger ist, je niedriger der Umgebungsdruck ist. Das Wasser im Kühlsystem wird durch die Gase zum Kochen gebracht, entzieht dabei seiner Umgebung Energie und kühlt dadurch.
 
Bislang steckt die Weiterentwicklung des Einstein-Kühlschranks noch in ihrer Anfangsphase. Bis er auf den Markt kommt, wird es noch einige Zeit dauern, meinen die Forscher. Wenn es einmal so weit ist, wird ihr energieeffizienter Kühlschrank wohl vor allem in sehr abgelegenen ländlichen Gebieten zum Einsatz kommen, wo es kaum Möglichkeiten zur Wartung gibt. Großer Bedarf an umweltfreundlichen und energiesparenden Kühlsystemen besteht auch in Entwicklungsländern. "Wenn man Entwicklungsländer betrachtet, merkt man schnell, dass sie bald mehr Kühlsysteme benötigen werden als jetzt, wenn sie unseren Lebensstil anstreben", meint Doug Parr, leitender Wissenschaftler bei Greenpeace UK.
Quelle: pte
 
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