Innovation & Forschung

WaterBoxx lässt einen Wald in der Wüste wachsen

Eine neue bahnbrechende Erfindung aus den Niederladen macht es möglich, große Wüsten- und Felsflächen auf der Erde in den kommenden Jahren wieder aufzuforsten. Experimente in der Sahara bewiesen, dass Bäume dank der WaterBoxx selbst unter härtesten Umweltbedingungen wachsen können und mit genügend Wasser versorgt werden.

26.11.2008

Die Erfindung von Pieter Hoff, einem Geschäftsmann und Erfinder aus den Niederlanden, hat den prestigeträchtigen Beta Dragons Preis während des jährlichen Flying Dutchman 2008 Science and Technology Symposiums in Amsterdam gewonnen. Ein Gremium von Wissenschaftlern und Industrievorständen erklärte seine Erfindung zum vielversprechendsten und innovativsten Projekt. Das Preisgeld in der Höhe von 10.000 Euro wurde vom Philips CEO Gerard Kleisterlee übergeben.
 
Die WaterBoxx sieht wie ein rechteckiger Kunststoffeimer mit einem Loch in der Mitte aus, in dem der Baum in die Erde gepflanzt wird. Die raffiniert gebaute Oberseite fängt Kondensationswasser in der Nacht auf. Zusammen mit dem Regenwasser aus den selten auftretenden Regenschauern wird es in kleinen Dosen nach innen an den Baum abgegeben. Zusätzlich verhindert die WaterBoxx das Verdunsten des Wassers in den oberen Bodenschichten und schützt die Wurzeln gegen Sonne, Wind, Unkraut oder Nagetiere. Nach einem Jahr ist der Baum stark genug, um selbstständig zu wachsen und die WaterBoxx kann entfernt werden.
 
"Bäume wachsen zwar in trockenen Gegenden, verbreiten sich aber nicht weiter. Die WaterBoxx gibt ihnen einen wichtigen Vorsprung", erläutert Hoff.  Er hat vor kurzem seine Erfindung in der marokkanischen Wüste erfolgreich getestet. 90 Prozent der mit einer WaterBoxx angepflanzten Bäume waren nach ein paar Monaten mit einem extrem heißen und trockenen Sommer grün und am Leben. 90 Prozent der Bäume, die ohne die WaterBoxx gepflanzt wurden, starben ab, obwohl sie jede Woche gewässert wurden.
 
Hoff ist davon überzeugt, dass bei Anpflanzung der richtigen Baumarten grosse Teile der Erde wiederaufgeforstet werden können, ohne dabei Nutzflächen opfern zu müssen. Er sucht gegenwärtig Investoren, die seine Erfindung im Nahen Osten, in Indien, in Afrika und anderen trockenen Gegenden anwenden können. Hoff: "Wenn wir 2 Milliarden Hektar wiederaufforsten können, binden die Bäume mehr CO2, als die Menschheit produziert, und damit wäre das ganze CO2-Problem gelöst." Seine WaterBoxx ist vom 1. Juli 2009 an erhältlich.
Quelle: UD
 
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