Innovation & Forschung

Stuttgart will Windkraft konkurrenzfähig machen

Der Ingenieur Po Wen Cheng übernimmt den Stiftungslehrstuhl Windenergie (SWE) am Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart. Der 41-jährige gebürtige Taiwanese war bisher leitender Ingenieur für die Entwicklung von Offshore-Windturbinen in der Europa-Sparte des amerikanischen Energiekonzerns General Electric. Durch Cheng erhofft sich das Institut neue Impulse bei der Erzeugung von Windenergie.

17.01.2012

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Neben der Analyse der Gesamtdynamik von Windkraftanlagen mit Hilfe von Mehrkörpersimulationen sowie der Windmessung durch die Lidar-Technologie und Anlagesteuerung, wird sich Cheng Fragen der Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen an Land wie auf dem offenen Meer widmen. "Die wirtschaftlichen und technischen Aspekte der Windkraft sind nicht voneinander zu trennen", sagt Cheng.

Die technische Weiterentwicklung und Innovationen würden dazu dienen, die Wirtschaftlichkeit der Windenergie zu verbessern, um den Windstrom konkurrenzfähig zu machen - gegenüber dem Beispiel Strom aus Gas oder Kohlekraftwerk. "Dabei interessieren wir uns für die technischen Herausforderungen rund um den Betrieb einer Windkraftanlage und auch eines Windparks, wie Zuverlässigkeit, neue Regelungskonzepte und innovativer Blattentwurf", so Cheng.

"Wir wollen Windenergiesysteme und Anlagen entwerfen, die innerhalb 20 Jahre Lebensdauer eine optimale Zuverlässigkeit und Sicherheit gewährleisten und gleichzeitig die Materialfestigkeit technisch und wirtschaftlich effektiv ausnutzen, um die Erzeugungskosten von Windstrom zu reduzieren", erklärt Cheng. Ein weiteres Arbeitsfeld wird das durch den SWE im Sommer 2011 initiierte süddeutsche Windenergie-Forschungsnetzwerk "WindForS" sein.

In diesen topologisch komplexen Regionen ist die Planung von Windparks besonders schwierig: Wie stark der Wind auf einem Berg weht, lässt sich mit konventionellen Windmodellen schwer vorhersagen. Auch die unregelmäßigen Belastungen auf eine Anlage sowie der Transport der riesigen Rotorblätter auf einen Bergrücken stellen beachtliche Herausforderungen dar.
Quelle: UD / pte
 
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