DNV GL veröffentlicht Leitfaden für Offshore-Taucherarbeiten
Taucherarbeiten im Offshore-Bereich stellen aufgrund von Gezeitenwechsel, unterschiedlichen Tauchplattformen und Einsatzszenarien vor den deutschen Küsten sowie Wechselwirkungen mit anderen Offshore- und Unterwasserarbeiten eine große Herausforderung dar. Um das Offshore-Tauchen genauer zu regeln und damit sicherer zu machen, wurde unter der Leitung von DNV GL der neue „Leitfaden Taucherarbeiten Offshore“ entwickelt.
18.01.2016
„Die wachsende Bedeutung des Offshore-Tauchens in Deutschland zeigt, dass die bisherigen Regelungen und Leitlinien den spezifischen Umständen des Berufstauchens im Offshore-Bereich nicht ausreichend Rechnung tragen. Ziel des Leitfadens ist es, mehr Transparenz zu schaffen und auf die geltenden Sicherheitsbestimmungen hinzuweisen. Zudem soll sichergestellt werden, dass Taucher mit Notfall- und Rettungsplänen vertraut sind und regelmäßige Übungen durchführen. Einweisungen und Unterweisungen sind daher ein elementarer Bestandteil des Offshore-Tauchbetriebs und müssen dokumentiert werden“, sagt Karsten Hagenah, DNV GL-Experte für Unterwassertechnik.
Unter Berücksichtigung existierender nationaler und internationaler Rechtsnormen, Regelwerke und Leitlinien wurde ein einheitlicher Mindeststandard für das Berufstauchen in deutschen Küstengewässern und der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) entwickelt. Vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) gefördert, wurde das Projekt durch den Nationalen Masterplan Maritime Technologien (NMMT) eingereicht und in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Offshore-Tauchen umgesetzt.
Der Leitfaden beinhaltet administrative Grundlagen und Verantwortlichkeiten des am Taucheinsatz beteiligten Personals über die technischen Anforderungen der Ausrüstung bis hin zur Ausstattung der Rettungseinrichtungen. Auch die Planung und Durchführung der Taucherarbeiten sowie Maßnahmen zur Instandhaltung und Prüfung und die besonderen Anforderungen an Taucherdruckkammern sind Bestandteil. Beispielchecklisten, unter anderem für medizinische Befundungen, geben dem Anwender einen praktischen Nutzen.
„Ziel dieses Dokumentes ist, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz aller an den Taucherarbeiten beteiligten Personen zu gewährleisten, aber auch Umweltschäden zu vermeiden und den Schutz von Ausrüstung und Besitzgütern sicherzustellen“, fasst Karsten Hagenah zusammen.