Arbeitskleidung: Gute Qualität ist nachhaltiger!
In vielen Branchen müssen Unternehmen ihren Beschäftigten spezielle Schutzarbeitskleidung bereitstellen. Dabei stellt sich dann die Frage: Mieten oder kaufen? Gerade wenn es um die möglichst nachhaltige Nutzung geht, ist Leihkleidung oft die bessere Alternative, wissen Spezialisten wie CWS aus Dreieich.
22.05.2020
Ist es wirtschaftlicher, Arbeitskleidung zu mieten oder zu kaufen? Die Antwort ist wie so häufig: Es kommt darauf an! Es gebe viele Vorteile, Mietkleidung zu nutzen, berichtet das Magazin Impulse. Reinigung und Reparaturen sind geregelt, es liegen immer die passenden Größen vor, hohe Anschaffungskosten werden vermieden. Allerdings rechne sich dies eventuell erst ab einer gewissen Betriebsgröße.
Für Kleinbetriebe sei es mitunter ratsam, einen Bestand an eigener Arbeitskleidung für die Mitarbeitenden anzuschaffen. Die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten könnten gesenkt werden, wenn sich Unternehmen oder verschiedene Betriebsteile zusammentun und Sammelbestellungen aufgeben. Darauf weist das baden-württembergische Umweltministerium in seinem Wegweiser für die nachhaltige Beschaffung von Arbeitskleidung hin.
Schutzkleidung besser mieten
Etwas anders ist die Sachlage, wenn Unternehmen ihren Beschäftigten eine „Persönliche Schutzausrüstung“ (PSA) zur Verfügung stellen müssen. „Wer Schutzkleidung im Einsatz hat, sollte sich aus Sicherheitsgründen zwingend für den Mietservice entscheiden. Es geht zum einen um die Auswahl der richtigen Kleidung für jeden Mitarbeiter. Zum anderen betrifft es die professionelle Pflege und Instandhaltung der Berufskleidung“, ist Werner Münnich vom Dreieicher Berufsbekleidungsdienstleister CWS überzeugt. Mit vielen Anforderungen – angefangen bei der Materialauswahl – wären Unternehmen überfordert. „Manche Kleidung bedarf zum Beispiel einer sogenannten Hydrophobisierung, eine Art Imprägnierung, mit der beispielsweise Wetterschutz- oder Chemikalienschutzkleidung behandelt wird“, so der Experte. Bei Reparaturen dürften gegebenenfalls nur flammfeste Garne verwendet werden; selbst scheinbar simple Aufgaben wie das Kürzen einer Hose oder die Anbringung eines Firmenlogos unterlägen spezifischen Vorschriften. Zudem müsse Arbeitsschutzkleidung alle fünf Jahre neu überprüft und zertifiziert werden.
Ganz wichtig bei Arbeitskleidung ist es, sie vorher ausgiebig zu testen. So rät der baden-württembergische Beschaffungswegweiser Kaufwilligen ausdrücklich dazu, sich die Textilien bemustern zu lassen. Aber auch Miet-Anbieter wie CWS bieten ihren Kunden Waren-Tests im Rahmen eines Probezeitraums an, um sich von der Qualität zu überzeugen.
Umweltverträglichkeit ist der neuralgische Punkt
Während die Beschaffung nachhaltiger „normaler“ Arbeitskleidung noch recht unproblematisch ist, müssen bei PSA vor allem bei der Umweltfreundlichkeit Abstriche gemacht werden. Das baden-württembergische Umweltministerium stellt in seinem Beschaffungswegweiser klar: „Auf Grund des Einsatzes besonderer Chemikalien in der Veredelung von spezieller Schutzkleidung, zum Beispiel Flammschutzmittel, können derzeit für diese besonderen Anforderungen keine Umweltanforderungen gestellt werden, da die bisher bestehenden Umweltzeichen für textile Bekleidung den Einsatz dieser oft sehr speziellen Chemikalien ausschließen.“
Die Kleidung wird von uns langfristig Instand gehalten und gepflegt und hat dadurch eine viel höhere Lebensdauer.
Nach Ansicht von Münnich ist das Mieten von Arbeitsschutzkleidung deswegen ganz besonders nachhaltig: „Die Kleidung wird von uns langfristig Instand gehalten und gepflegt und hat dadurch eine viel höhere Lebensdauer.“ Für CWS ist immer wieder aufbereitete und weiter verwendete Mietkleidung somit ein wichtiger Schritt hin zum Ziel der Realisierung einer Kreislaufwirtschaft.
Waschen mit flüssigem CO2
Zum Mietservice gehört natürlich auch das Reinigen der Kleidung, um die Textilien hygienisch einwandfrei für die nächste Auslieferung an die Kunden vorzubereiten. Dabei achten die Dreieicher aber besonders auf den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Gerade der Bereich der Wäscherei soll seine CO2-Emissionen deutlich verringern – um 15 Prozent pro Kilogramm Wäsche bis 2025. Außerdem sollen weniger umweltschädliche Chemikalien verwendet werden. Unter anderem wird erprobt, bei niedrigeren Temperaturen zu waschen. Auch das Waschen mit flüssigem Kohlendioxid könnte den Ressourcenverbrauch senken, weil dafür kein Wasser benötigt wird und die Waschtemperatur mit zwölf bis 22 Grad ebenfalls gering ist. Außerdem praktisch: Die CO2-gereinigte Kleidung muss nicht getrocknet werden.
CWS verfolgt darüber hinaus klare Ziele, um die Beschaffung und Produktion der Kleidung immer umweltfreundlicher zu gestalten. Bis 2025 sollen etwa, so berichtete UmweltDialog, 55 Prozent der selbst produzierten Kleidungsstücke von CWS aus nachhaltiger Baumwolle oder recyceltem Polyester produziert werden. Für 2020 hat das hessische Unternehmen die erste Workwear-Kollektion angekündigt, die zu 75 Prozent aus recyceltem Polyester und zu einem Viertel aus nachhaltig produzierter Baumwolle besteht.
Um das Ziel einer nachhaltigeren Lieferkette zu erreichen, setzt CWS auf Kooperation. Voriges Jahr trat das Unternehmen dementsprechend der Industriepartnerschaft „wear2wear“ bei. „Gemeinsam schließen wir den Textilkreislauf“, ist das Ziel dieses europäischen Zusammenschlusses. Neben CWS sind Garnhersteller, Textilvertriebe, Recyclingunternehmen und viele weitere Branchen-Unternehmen Partner von wear2wear. Alle eint die Vision, hochwertige Textilien aus 100 Prozent Rezyklat herzustellen.